Rezension

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sehr abwechslungsreich duch verschiedene Stilmittel

Hotel Jasmin - Jasmin Ramadan

Hotel Jasmin
von Jasmin Ramadan

Ronald hat sich von seiner ihn einengenden Mutter Christiane losgesagt.

Doch dann erscheint ein Bild von ihr in der Presse. Sie ist plötzlich eine Frau die unausgesprochene Dinge mit einem Kind aus Somalia angestellt hat. Was da genau abgelaufen ist, erfährt der Leser erst später.

Monate später sucht Ronald doch nach seiner Mutter. Sie scheint verschwunden. Im Polizeirevier möchte der unmotivierte Polizist keine Vermisstenanzeige aufnehmen.

Doch Ronald gibt nicht auf. Er geht zu einer Detektei, die von der esoterisch veranlagten Laila Voss geführt wird. Mit seinem letzten Geld beauftragt er sie mit der Suche nach seiner Mutter. Laila drückt Ronald ein Diktiergerät in die Hand, er soll die anhand einer Fragenliste über seine Mutter sprechen und dabei immer bei der Wahrheit bleiben.

Im zweiten Teil des Buches werden die Monologe auf dem Aufnahmegerät wiedergegeben. Denn nicht nur Roland kommt zu Wort, sondern auch viele andere Menschen aus Christianes Umfeld. So wird ein sehr vielseitiges, zum Teil sich total widersprechendes Bild von Christiane gezeichnet.

Erst im dritten Teil kommt auch Christiane zu Wort. Sie beschreibt die sechs Wochen vor dem mysteriösen Vorfall und nachher auch die brisanten Ereignisse selbst. Natürlich aus ihrer Sicht.

Was da so genau passiert ist, möchte ich nicht verraten.

Christiane sieht keine andere Möglichkeit als das Land zu verlassen, fliegt nach Kairo und landet dort im Hotel Jasmin.

In diesem vierten Teil des Buches wurde ich eine Welt  wie von David Lynch geführt. Zeit, Raum, Realität spielt keine große Rolle mehr. Die Autorin nutzt die Gelegenheit Teile der Lebensgeschichte ihres Vaters zu erzählen und ermöglicht ihrer Protagonistin Christiane einen ungewöhnlichen Ausstieg aus der Geschichte.

Das Buch ist sehr ungewöhnlich, weil die einzelnen Teile sehr unterschiedlich geschrieben sind. Die Stärke liegt für mich in der Ausgestaltung der Nebenfiguren. Auch die Örtlichkeiten sind so lebendig beschrieben, dass ich im Kopf direkt die Verfilmung laufen hatte.