Rezension

Sehr amerikanisch

Manchmal musst du einfach leben - Gayle Forman

Manchmal musst du einfach leben
von Gayle Forman

Bewertet mit 4 Sternen

Als Maribeth mit 44 Jahren einen Herzinfarkt bekommt, bemerkt sie das zuerst nicht, denn der Stress ist einfach zu groß. Anstrengende vierjährige Zwillinge, ein ständig arbeitender Mann, ein fordernder Job als Redakteurin - das alles lässt ihr keine Zeit an sich selbst zu denken. Doch nachdem sie schließlich zwei Bypässe bekommen und sich eine Woche in der Klinik erholt hat, gerät sie wieder in die alte Tretmühle, doch sie ist vollkommen überfordert. Sie packt ihre Sachen und verschwindet aus irem alten Leben, sucht sich eine kleine Wohnung in Pittsburg und versucht zur Ruhe zu kommen. Zugleich macht sie sich auf die Suche nach ihrer richtigen Mutter, die sie als Baby zur Adoption freigegeben hat. Auch ihre Ehe muss dringend aufgearbeitet werden.

Obwohl das Buch mit seinem "Alles wird gut!"-Anspruch sehr amerikanisch ist, hat es mir doch gut gefallen. Viele Frauen sind in genau dieser Tretmühle gefangen, stellen an sich selbst die höchsten Ansprüche und alles muss perfekt sein. Das kann nicht gut gehen. Die Quittung kommt eines Tages und nicht jede Frau hat die Kraft das alles aufzuarbeiten, wie es Maribeth tut. So ist das Buch einerseits realistisch, andererseits aber im zweiten Teil auch überzogen und etwas märchenhaft. Nicht immer wird alles gut.

Gayle Forman schreibt gut lesbar und auch spannend, sie versteht ihr Handwerk. Manchmal geht das Buch einem ziemlich nahe, aber dann wieder staunt man über die amerilanische Unbedarftheit.

Insgesamt ein gutes Buch, das man leicht weglesen kann.