Rezension

Sehr angenehmer Schreibstil

Der Himmel über Appleton House - S. E. Durrant

Der Himmel über Appleton House
von S. E. Durrant

Ira und Zac müssen schon wieder umziehen – diesmal von einer Pflegefamilie ins Kinderheim. Es wird der erste Ort, an dem sie glücklich sind. Trotzdem: Ira sehnt sich nach dem Unmöglichen, nach einer richtigen Familie. Mit Mutter und Vater und einer eigenen Haustür. Aber die Geschwister sind nicht mehr klein und sie wollen zusammenbleiben. Keine guten Voraussetzungen. Am Ende finden sie dennoch ein Zuhause: in Martha, in Appleton House und in ihrem Garten. Und wenn der Abschied vom Kinderheim, von den Menschen dort, auch schwerfällt: Sie haben endlich ihr kleines Stück von Himmel gefunden. Für immer.

Ira und ihr kleiner Bruder Zac landen nach einigen misslungenen Versuchen Teil einer Familie zu sein, im Skilly House. Ihre Kindheit war voller Traurigkeit und Kummer, aber auch Hoffnung und Liebe. Beide sind es gewönnt ständig umzuziehen und immer wieder neue Leute in ihr Leben rein zulassen, um immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden. Die Geschichte basiert auf Iras Tagebucheinträgen, die sie angefangen hat als sie und Zac in Skilly House angetroffen sind.
Ira ist eine einzigartige Protagonistin. Ihre Beobachtungsgabe und ihre Verwendung von intelligenter und detaillierter Sprache spiegeln ihre kreativen Fähigkeiten wider. Dadurch ist eine kraftvolle und flüssige Geschichte entstanden, die ich sehr mochte. Ira ist erst 11 Jahre alt, aber es gab Stellen an den sie sehr erwachsen wirkte, das lag zum Größten Teil daran, dass sie und ihr Bruder bereits so viel durchgemacht haben. Sie wurden von einer Pflegefamilie zu der anderen geschickt und fanden nie eine in der sich beide Kinder zuhause fühlen würde.
Am meisten wunderte mich, dass Ira nie die Hoffnung verlor dass alles noch gut wird. Sie kümmerte sich einfach um ihren Bruder und vergaß dabei nicht selten, an sich selbst zu denken.
Durch Ira lernte ich alle Kinder in Skilly House kennen, genauso wie die Sehnsucht und Einsamkeit die diese Kinder verspürten wehrend sie auf eine richtige Familie warteten. Sie alle auch Ira und Zac wollen nur dazugehörig und endlich das Gefühl bekommen am richtigen Ort angekommen zu sein.
Ich fand alle Charaktere im Buch toll, besonders Ira natürlich. Die Sprache war sehr kindlich gehalten was mir besonders passend erschien und die einzelnen Kapiteln recht kurz, was ebenfalls angenehm beim Lesen war.
Das Cover ist sehr passend zum Buch und strahlt dieselbe Atmosphäre aus wie die Geschichte auch. Sehr sonnig, hoffnungsvoll und voller wundervoller auch wenn kleiner Momente, wie zum Beispiel die Sonne die durch die Baumkrone hindurch schimmert. Außerdem ist Grün meine Lieblingsfarbe.
Der Himmel über Appleton House klingt für mich eher wie eine Biographie. Es ist sehr persönlich. Das Buch ist nicht traurig, obwohl die angesprochenen Themen und die Schicksale der Kinder von Zeit zu Zeit sehr emotional sind. Es ist eine Geschichte über wahrgewordene Träume, über Hoffnung und endlose Möglichkeiten auch in den Zeiten in den alles voller Dunkelheit zu sein scheint.