Rezension

Sehr authentisch und ergreifend!

Delirium - Amor Deliria Nervosa - Lauren Oliver

Delirium - Amor Deliria Nervosa
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die 17 Jährige Lena steht kurz vor dem Eingriff der ihr Leben verändern wird. Denn sie wächst in einer Gesellschaft auf in der die Liebe als eine Krankheit gilt, deren Erkrankung den Menschen ihre Besinnung raubt und sie in den Wahnsinn treibt. Doch die Fortschritte sind zum Glück soweit, dass ein einziger Eingriff die Menschen genügsam und friedfertig miteinander Leben lässt. Während Lena auf ihre Ergebnisse und Einstufung wartet, trifft sie auf den charmanten und gut aussehenden Alex, der ihre Gefühlswelt urplötzlich kopfstehen lässt. Plötzlich beginnt sie zu hinterfragen ob ein Leben ohne Liebe wirklich lebenswert ist und ob sie auf das was Alex in ihr auslöst wirklich zu verzichten bereit ist? Kann etwas das sich so gut anfühlt, wirklich so schlecht sein? 
Jedes aufbegehrens ist jedoch strengestens verboten und mit dem Liebeswahn infizierte Personen werden erbarmungslos verfolgt... 
Für was wird sich Lena entscheiden - Für ein Leben nach Vorschrift oder eher doch auf ständiger Flucht...? 

Meine Meinung:

Lauren Oliver hat eine Liebesgeschichte geschrieben, die im Gegensatz zu allem was ich bisher gelesen habe, sehr authentisch und doch so verboten wirkt. Wenn die Liebe als Krankheit anerkannt wird, was passiert dann wirklich mit uns Menschen? Was ist, wenn sich etwas so gut anfühlt wie das Gefühl geliebt zu werden bzw. zu lieben, aber dennoch dein Leben geprägt von schlechten Erfahrungen und Eindrücken diesbezüglich ist? 
Genau diese Fragen erleben wir gemeinsam mit der Protagonistin Lene in " Delirium - Amor Deliria Nervosa " und es ist erschüttern und beeindruckend zugleich!

Ich denke den Wahnsinn der die Gesellschaft als Symptome in der Handlung beschreibt, hat jeder von uns mal kennengelernt und ich würde ihn eher als Liebeskummer deklarieren. Doch die Art und Weise wie Lauren Oliver das als Gesamtpaket präsentiert ist wirklich sehr lesenswert und interessant!

Der Schreibstil ist wirklich angenehm, fesselnd und realistisch gehalten. Er lässt den Leser tief in die Handlung eindringen und sie intensiv miterleben. Einzig was mich etwas gestört hat, ist dass die Autorin manche Dinge zu sehr ausgeschmückt hat und somit manche Kapitel sehr in die Länge gezogen wurden, was bei mir einen holprigen Lesefluss aufkommen lies.

Lena gefiel mir als Hauptprotagonisten sehr gut. Sie ist sehr sympathisch, hat ihn ihrem kurzen Leben schon wirklich einiges Erlebt und trotz ihres schüchternen und untersetzten Auftreten weiß sie ganz genau was sie will. Was einigen Personen in ihrer Umgebung schon sauer aufstößt. 

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es erweckt den Eindruck in welch misslicher und zwigespaltener Situation sie die Menschen und vor allem Lena befindet. Ich mag es und finde es sehr passend gewählt.

Fazit:

Delirium - Amor Deliria Nervosa ist eine wirklich gelungene Dystopie, die sich mit einer Thematik beschäftigt, die uns alle sehr bekannt vorkommt und vielleicht den ein oder anderen mit guten oder schlechten Erinnerungen im Leben beeinflusst hat. Aber was tun, wenn die Liebe als Krankheit anerkannt wird ? Findet es heraus, denn es lohnt sich wirklich!