Rezension

Sehr berührend!

Das Geheimnis der goldenen Brücke - Michael Kunz

Das Geheimnis der goldenen Brücke
von Michael Kunz

Es ist der Tag von Peters Geburt und er wird von Anna und Erik mit viel Liebe empfangen. Im Laufe der Geschichte wächst er heran und wird dabei von seinen Eltern wunderbar begleitet. Im Alter von neun Jahren erhält er von seiner Mutter ein kleines Kästchen, dass er nur zu besonderem Anlass öffnen soll. Gleichzeitig treffen seine Eltern ein Abkommen. Peter wird immer wieder von einem geheimnisvollen ES beobachtet. Auch als er mit seiner Mutter in einen schrecklichen Autounfall verwickelt wird, ist ES dabei. Doch was könnte ES sein?

"Das Geheimnis der goldenen Brücke" ist ein ganz außergewöhnliches Buch. Als Leitfaden wird es durchzogen von den sog. Farben des Lebens, die menschliche Empfindungen wie Liebe und Vertrauen, aber auch Kummer und Leid symbolisieren. Sie alle begleiten uns bewusst oder unwissentlich durch den Kreislauf unseres Lebens. Und so ist auch das Buch aufgebaut. Es begleitet den Protagonisten Peter durch sein komplettes Leben, beginnend mit seinen Empfindungen bei seiner Geburt. Hilfestellung bekommt er hauptsächlich von seinen Eltern, die seine Sinne für die wichtigen Dinge im Leben schärfen. Er findet die Liebe, nur um sie wieder zu verlieren und sie dann erneut zu finden. Und gerade weil Peter ein so besonderer Mensch ist, ist es unheimlich bereichernd und emotional zu verfolgen, wie er es schafft, sich durch die Tücken des Lebens zu bewegen und sich selbst dabei treu zu bleiben. Doch ist da auch noch etwas anderes, dass Peter begleitet - das unbekannte ES. Bei allen wichtigen Stationen seines Lebens ist es zugegen und erst am Ende des Buches wird das Geheimnis gelüftet, wer oder was ES ist.

Dies ist ein Buch zum Wachrütteln. Besinne Dich auf das Hier und Jetzt, nimm all' die wunderbaren Dinge des Lebens - auch die Du bisher für selbstverständlich gehalten hat - bewusst wahr. Das ist die Botschaft, die sich mir durch Lesen dieses Buches erschlossen hat. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wenn die Szenen aus Peters Leben etwas umfangreicher und realistischer gewesen wären. Nach den Auszügen aus seinem Leben scheint der Mann einfach nur gnadenlos gut und tiefgründig zu sein - allein, dass er vierzig Jahre seines Lebens auf eine positive Reaktion der Liebe seines Lebens wartet, die er zuvor nur wenige Stunden kennengelernt hat, ist schwer zu glauben. Niemand ist immer nur gut. Es wäre sehr schön - und menschlich - gewesen, wenn auch ein paar andere Aspekte von Peters Persönlichkeit beschrieben worden wären. Nichtsdestotrotz ist dies ein wunderbares Buch, dass mir viel Anlass zum Nachdenken gegeben hat.