Rezension

Sehr berührend und emotional geschrieben

Und leise rieselt der Schnee am 21. November -

Und leise rieselt der Schnee am 21. November
von Elisabeth von Sydow

Bewertet mit 5 Sternen

Als Briana starb, verlor ihr Ehemann den Boden unter den Füßen. Seine Trauer war so groß, dass er sich verkroch und niemanden an sich heranließ. Schon gar nicht die Familie seiner verstorbenen Frau. Ihre Schwester Ebha hat nämlich laut seiner Erkenntnis Schuld an Brianas Tod. Trotzdem begegnen sie die beiden Verlassenen und diese Begegnung gestaltet sich äußerst schwierig.

Dass Liebe und Leid eng beieinander liegen, hat Elisabeth von Sydow in einem schönen Roman verfasst. Er ließ sich gut lesen und ist in einer angenehmen und bildhaften Sprache geschrieben. Obwohl mir einige Passagen dann doch ein wenig sehr schnulzig daherkamen, gebe ich auf jeden Fall fünf Sterne. Warum?

Das Buch hat eine sehr ernste Botschaft, die mir gefiel. Es wird der Hirntod angesprochen. Viele Menschen vegetieren nur noch dahin und nicht nur sie leiden. Auch ihre Angehörigen müssen mit dem Anblick leben. Hier ein Satz aus dem Buch: „Jemand muss ihnen erlauben, zu sterben.“ Ja, das sehe ich auch so. Wie wichtig also der Organspendeausweis ist, wird in dem Buch deutlich gemacht. Leben retten durch den eigenen Tod, das ist die Botschaft.

„Und leise rieselt der Schnee am 21. November“ spielt in Hooksiel. Auch das gefiel mir sehr, da ich den kleinen und feinen Ort gut kenne. Die Eigenheiten der Einwohner hat die Autorin sehr schön eingefangen. Also fünf Sterne für diese Sommerlektüre, die keine leichte Kost ist.