Rezension

Sehr bewegende Geschichte mit in die Länge gezogenem Einstieg

Bote des Lichts -

Bote des Lichts
von Sara C. Schaumburg

Bewertet mit 3 Sternen

Anna ist sechzehn Jahre alt, macht zum ersten mal ohne ihre Eltern Urlaub an der Nordsee und genießt die Freiheit sehr. Denn nach dem Ende der Ferien wartet die stressige Vorbereitung auf das Abitur und auch darüber hinaus scheint Annas Leben bereits fest verplant zu sein, soll sie doch eines Tages die erfolgreiche Firma ihres Vaters weiter führen.

Schon in der ersten Nacht im Hotel hört Anna seltsame, gruselige Geräusche, tagsüber läuft ihr immer wieder ein Junge mit auffällig blauen Augen über den Weg. Er scheint ein Geheimnis zu verbergen, dem Anna unbedingt auf den Grund gehen möchte, ohne zu ahnen, wie sehr es ihr eigenes Leben beeinflussen wird.

"Bote des Lichts" ist das zweite Buch, das ich von der Autorin Sara C. Schaumburg gelesen habe und es ist mir dieses mal schwer gefallen, mich auf eine Sternebewertung fest zu legen. Das liegt besonders an der ersten Hälfte der Geschichte, in der Anna ständig rätseln muss, welches Geheimnis der Junge hat und was der Bote denn nun wirklich von ihr erwartet. Immer wenn sie ein winziges Detail erfährt, endet das jeweilige Kapitel mit Sätzen wie "Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen" - was sicherlich gedacht ist, Spannung zu erzeugen, mich aber beim Lesen immer wieder genervt hat.

Dabei ist Anna eine sympathische Protagonistin, auch die anderen Figuren habe ich gemocht, selbst wenn ich mir stellenweise etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte (gerade Tina fand ich für ihre Rolle in der Handlung zu oberflächlich umrissen). Mit Kim bin ich erst nach und nach warm geworden, so wie auch Anna ihm nur in kleinen Schritten näher kommen kann. In der zweiten Buchhälfte wird das traurige Geheimnis gelüftet und die Geschichte wird sehr emotional. Ab da hatte mich die Spannung auch gepackt und ich konnte das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil in diesem Abschnitt ist fesselnd und berührend, hier zeigt Sara C. Schaumburg, dass sie es kann - umso weniger verstehe ich da den lang gezogenen Hickhack in den ersten Kapiteln.

Fazit: Ab der zweiten Buchhälfte hat die Geschichte alles, was sich der Leser wünschen kann, Spannung, Tiefgang und emotionales Drama, trotz des traurigen Verlaufs schimmert auch einiges an Hoffnung durch. Doch der Anfang hat sich für mich schleppend gestaltet, so dass ich die Geschichte mit drei von fünf Sternen bewerte.