Rezension

Sehr bewegende Geschichten

Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen - Kirsten Boie

Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen
von Kirsten Boie

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Rezension vom 24.11.2013 (2) 

 

Inhalt:

Poetisch, erschütternd und berührend: Kirsten Boies Afrika. Lungiles kleine Schwester Jabu braucht neue Schuhe, damit sie weiter die Schule besuchen darf. Da niemand Lungiles geflochtene Matten kaufen will, verkauft sie ihren Körper. Thulani spricht manchmal nachts mit seiner Mutter, die neben der Hütte begraben ist. Er könnte eigentlich zur Schule gehen, da Waisen kein Schulgeld bezahlen müssen. Aber niemand hilft ihm, den Totenschein zu besorgen. Kirsten Boie erzählt vier Geschichten von Kindern in Afrika, die viel zu schnell erwachsen werden. Ein wunderbar poetisches und dichtes Buch von berührender Schönheit, literarisch und sehr persönlich. Mit einem Nachwort der Autorin und wunderschönen Tafelbildern von Regina Kehn.

 

Meine Meinung:

Zuerst einmal will ich auf ein paar Dinge eingehen, die mit dem Inhalt des Buches im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben. Ich frage mich die ganze Zeit, für welches Alter dieses Buch geeignet sein soll. Anhand der großen Schrift, der wenigen Seiten und des Schreibstils, der stellenweise fast an ein Buch zum vorlesen erinnert das Buch fast an eine Geschichte für kleine Kinder, aber den Ton, in dem Die Geschichten geschrieben sind, könnte man diesem Alter nicht zumuten. Alles wird nüchtern, monoton und fast emotionslos erzählt, es wirkt so als solle genau dieser Erzählton dafür sorgen, dass die Erzählung einen noch mehr trifft. Und das tut sie. Jeder Satz  über die schweren Schicksale dieser Kinder hat mich zutiefst getroffen und schockiert. Es wird von Kindern erzählt, die ein für uns unvorstellbar schweres Leben haben und diese Tatsache einfach verdrängen und so weitermachen, die verstanden haben, dass es für sie kein besseres Leben gibt, die es aber trotzdem so annehmen. Wenn ich darüber nachdenke, wie nichtig die Gründe sind, wegen denen sich bei und Menschen streiten und verletzten, dann kann man darüber eigentlich nur lachen, weil sie im Vergleich zu den Gründen, die diese Kinder haben, nichts sind.

Fazit:

Ein Buch, dass die Augen öffnet und zeigt, dass das Leben nicht überall so gut ist wie bei uns und schonungslos offen über unaussprechliche Themen berichtet. In diesem Buch muss man sich diesen stellen und darüber nachdenken, was es zu einem Buch macht, dass man unbedingt lesen sollte.