Rezension

sehr bewegende Handlung

Die Traumweberin - Ben Bennett

Die Traumweberin
von Ben Bennett

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: In einer stürmischen Winternacht wird vor der Küste Cornwalls ein bewusstloser Surfer angespült. Es findet sich nicht der leiseste Hinweis auf seine Herkunft – außer einem geheimnisvollen Amulett mit dem Foto einer jungen Frau. Da er nicht aus dem Koma erwacht, wird er in das alte Hospiz am Meer verlegt, in dem die 25-jährige Ruby Light als Krankenschwester arbeitet. Ruby spürt augenblicklich eine tiefe, unerklärliche Verbindung zu dem unbekannten Patienten. Verzweifelt bittet sie ihre Großmutter Tilda, die in St Ives nur als die Traumweberin bekannt ist, sie in seine Träume zu führen – denn nur so kann sie sein Leben retten … (Quelle: Mira Taschenbuch)

 

Über den Autor:
Ben Bennett, geboren 1970, lebt in Barcelona, wo er märchenhaft-spirituelle Bestseller für Leserinnen jeden Alters schreibt – über die große Liebe, echte Freundschaft und die wahren Werte im Leben. Er hat einen kleinen Sohn und zwei Hunde.
(Quelle: Mira Taschenbuch) 

Meine Meinung:
Bei diesem Buch wurde ich mehr überrascht als ich es für möglich gehalten habe. Die Erwartungen die ich daran hatte wurden übertroffen.
Ben Bennett hat einen sehr einnehmenden und gut zu lesenden Schreibstil. Seine Gedanken über die Träume und den Sinn des Lebens die er mit in diese Handlung hat fließen lassen, haben mich zum Nachdenken angeregt und lassen mich immer noch nicht los. 
Die Geschichte an sich ist recht einfach gehalten - eine verlorene Jugendliebe die sich nach Jahren wieder finden. Allerdings hat Ben Bennett hier sehr viele Lebensweisheiten mit in die Story gepackt die daraus etwas wirklich neues und atemberaubendes macht.
Wer jetzt hier viel Spannung erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Klar ist etwas Spannung vorhanden, nämlich ob Ruby es schafft dem Unbekannten das Leben zu retten und ob es ein Happy End gibt. Aber eben nicht im großen Stil. Hier stehen die Gedanken und der Glaube an die Liebe und der Sinn des Lebens doch eher im Vordergrund.
Vor dem jeweiligen Kapitel war ein dazu passender Begriff aus dem Lexikon der Träume mit einem beschreibenden Stichwort aufgeführt. So kann man sich schon mal auf das Thema des jeweiligen Kapitels einstimmen. 
Ruby, die Hauptprotagonistin, kommt bodenständig, entschlossen und einfühlsam rüber. Die Einfühlsamkeit hat mich immer wieder beeindruckt, aber wer in einem Hospiz arbeitet, braucht dies wohl auch. Sie ist mir mit ihrer lieben Art schnell ans Herz gewachsen und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.
Tilda, Ruby Großmutter, konnte ich mir ebenfalls bildlich gut vorstellen und ihre wirklich tolle großmütterliche Art konnte mich für sich einnehmen. 
Auch die anderen Charaktere haben sich hervorragend in das Gesamtkonzept eingefügt. Der eine oder andere war mir etwas unsympathisch aber es können einem ja auch nicht immer alle gefallen. Zudem haben sie der Handlung etwas pepp verliehen. 
Die vom Autor Ben Bennett beschriebenen Schauplätze wie das verlassene Cottage, das Hospiz oder das Anwesen von Tilda sind sehr liebevoll und detailreich beschrieben, so dass sie schnell vor dem inneren Auge entsteht und man das Gefühl hat, selbst in St. Ives, Cornwall zu sein.

Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch über die Liebe, den Sinn des Lebens und der Glaube an die Menschen. Es hat mich sehr bewegt und auch im Nachhinein denke ich noch viel über die Hauptaussage dieser Handlung nach. Das Ende ist sehr emotional und ich konnte ein paar Tränen nicht verhindern.