Rezension

Sehr blutrünstig

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 3 Sternen

Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.

Meine Meinung: 
Die Buchgestaltung dieser Reihe fällt auf jeden Fall ins Auge, weil alle Bücher in ihrer eigenen Farbe gestaltet sind und dabei sogar der Buchschnitt jeweils in der Farbe gefärbt ist. Sowas sieht man nicht oft und ist einfach mal eine gute Idee. Bücher mit tollen Covern machen doch noch einen Ticken mehr Spaß. 

In diesem Buch erleben wir eigentlich verschiedene Handlungsstränge. Am klarsten ist da erstmal die Rolle von Francis Ackerman. Allein durch den Klappentext wissen wir, dass er ein Serienkiller ist. Die Kapitel, die seine Sicht der Dinge schildern, sind daher extrem interessant, aber absolut nichts für schwache Nerven. Es fließt SEHR viel Blut, es ist absolut gruselig und teilweise fiebert man extrem mit den Opfern mit. Interessanterweise wird Ackerman einem nach und nach sympathisch. Er hat halt auch eine weiche Seite und man versteht sehr gut, wie er so werden konnte, wie er ist. Das ist wirklich sehr interessant. Generell muss man aber hier den Realitätssinn der Geschichte etwas vergessen. Ich weiß nicht genau, wie viele Serienkiller es auf dieser Welt gibt oder wie die Jagd nach solchen wirklich aussieht und wie viel uns eigentlich verschwiegen wird, aber ich hoffe einfach mal, dass es nirgends so krass ist wie im Buch - ich wills aber in Wirklichkeit auch gar nicht genau wissen. Daher sollte man die Erwartung ablegen, dass man hier eine total realitätsnahe Geschichte geliefert bekommt - bei Thrillern versuche ich das aber meist eh zu tun, weil ich gar nicht so genau drüber nachdenken will, was wäre, wenn sowas passieren würde. Es heißt ja nicht umsonst "Ach sowas passiert nur im Film / in Büchern" :D

Der zweite Handlungsstrang, den wir erleben, ist der von Marcus. Da will ich gar nicht zu viel verraten, aber mir war bis zum Ende nicht klar, warum er eigentlich so eine wichtige Rolle spielt. Bis zum Ende habe ich mich gefragt, worauf das Buch eigentlich hinaus will - weil im Endeffekt war es bis zum Ende eine Jagd auf einen blutrünstigen Mörder und eine Geschichte mit politischen Ambitionen einiger Figuren. Bei beiden passten aber Nutzen und Kosten nicht zusammen. Das wird am Ende ziemlich gut aufgeklärt und die Endwendung ist einfach wirklich gelungen und macht Lust auf den zweiten Teil. 

Ich gebe solide 3 Sterne, da ich den Mittelteil ziemlich lahm fand. Es passiert da zwischendurch einfach zu oft das gleiche, allerdings mit unterschiedlichen Opfern. Das macht es dann irgendwann anstrengend, weil man einfach nur den Sinn der Geschichte erfahren will und durch ein paar Morde aufgehalten wird :D

Fazit:
Ein guter Start in eine tolle Serienkiller-Geschichte. Der eine Handlungsstrang führt uns in das Leben eines blutrünstigen KIllers, der andere nimmt uns mit auf die Jagd nach dem Killer. Wohin die Geschichte eigentlich genau will, wird erst am Ende wirklich klar. Bis dahin ist es ziemlich blutrünstig, aber manchmal auch etwas langatmig, weil zu viele ähnliche Morde geschehen. Ich gebe daher 3 Sterne! Das Ende macht aber Lust auf mehr und daher sollte man sich das Buch definitiv mal zulegen, wenn man auf Thriller steht :)