Rezension

Sehr coole Dystopie

Spring Storm 1: Blühender Verrat -

Spring Storm 1: Blühender Verrat
von Marie Grasshoff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Queere Figuren in Dystopien oder Urban Fantasy traf ich bisher nur sehr selten. Meist begegnen sie mir bei Romance, daher habe ich mich umso mehr über Cora und King gefreut. Ich war als kleines Cover-Opfer schon im Vorfeld unheimlich neugierig auf die Geschichte und war dann sehr erleichtert, dass ich mich dem Hype anschließen konnte.

 

Cora hat einfach Glück im Leben. Ich hatte anfangs noch befürchtet, das würde irgendwann anstrengend und unrealistisch werden, zu viel des Guten, allerdings fand ich ganz im Gegenteil, dass sich das erstaunlich natürlich und passend in die Story eingefügt hat. Denn trotz Coras Glück entwickelt sich ein packender Spannungsbogen, dem ich bald schon verfallen war. Die Figuren geraten in Kämpfe und brenzlige Situationen, in denen ich oft mit angehaltenem Atem dasaß und hoffte, sie würden es schaffen, dort heil wieder rauszukommen.

 

Die Protagonisten Cora und King haben beide ihre eigene Erzählperspektive, obwohl King sehr viel seltener zu Wort kommt. Ich bin ehrlich, meine Sympathie musste sie sich hart erarbeiten und daher hätte ich auch gut auf die paar kleinen Kapitel aus ihrer Sicht verzichten können. Es war zwar nett, auch mal in ihren Kopf schauen zu können, aber so viel Mehrwert hat es mir nicht gegeben.

Mit Cora konnte ich mich sehr gut anfreunden. Sie ist liebenswert, mutig und empathisch, eine unglaublich sympathische Figur, mit der ich sehr gern mitgefiebert habe. Durch einige Rückblenden in die Vergangenheit erfahren wir stetig mehr über ihre Hintergründe, was die Lesenden sie immer besser verstehen und durchschauen lässt.

King dagegen verhält sich schon von Beginn an abweisend, ohne dass ich zunächst einen genauen Grund erkennen konnte. Die Wandlung zum Love Interest ging mir dann zu schnell, gefühlt direkt von Hass zu Zuneigung in kürzester Zeit, und das konnte ich nicht nachvollziehen.

 

Die Zukunft, in der die Geschichte spielt, konnte ich allerdings extrem gut leiden. Ich mochte die Vorstellung der äußeren Gebiete, in denen sich alles verändert hat, der mutierten Pflanzen und Tiere und natürlich der Cosmic Powers. Die Kräfte, die die Studierenden an der Akademie haben, sind teilweise echt beeindruckend. Ich bin generell ein großer Fan von Academy-Geschichten und mochte das Setting daher sehr gern, die Atmosphäre gefällt mir einfach.

 

Auch politische Aspekte bleiben hier nicht unerwähnt. Es gibt große Ungleichheiten zwischen Menschen ohne Kräften und Cosmics und wo so eine Kluft herrscht, sind Hass und Debatten meist nicht weit weg. In diese Richtung gibt es besonders für die Fortsetzung noch großes Potenzial!

 

Mein Fazit:
Mich hat Spring Storm sehr gut unterhalten. King und ich wurden nur sehr langsam Freunde, aber der Rest der Geschichte gefiel mir unheimlich gut. Daher vergebe ich sehr wohlwollende 4,5 von 5 Sternen und freue mich auf den Folgeband. Für alle Dystopie-Fans wird Spring Storm ein spannendes Leseerlebnis!