Rezension

Sehr derb aber richtig gut ;O)

All About a Girl
von Caitlin Moran

Zart besaitet darf man nicht sein, auch kein Moralapostel. Ich habe die Geschichte einfach nur auf mich wirken lassen und wurde mit Humor und Spannung belohnt

***Klappentext**
England 1990: Wie soll man bloß in einer Sozialsiedlung in Wolverhampton inmitten einer chaotischen Familie erwachsen werden - mit einem Vater, der seit zwanzig Jahren von einer Karriere als Rockstar träumt, einer Mutter, die so überfordert ist, dass sie es bis zur Geburt ihrer Zwillinge verdrängt hat, schwanger zu sein? Reicht Johanna Morrigans Trickkiste aus Popmusik, schwarzem Eyeliner, Doc Martens, derben Sprüchen und einem wilden Partystil aus, um sich neu zu erfinden, endlich Sex zu haben und die Fam ilie aus der Misere zu retten? **** Klappentext Ende ******

Mit einem deftigen aber lustigen Schreibstil beschreibt Caitlin Moran, den verweifelten Versuch der 14jährigen Johanna aus dem entbehrungsreichen Leben ihrer Familie, die in einer Sozialsiedlung am Rande ihrer Existenz lebt, auszubrechen. Nachdem ihnen die Unterstützung gekürzt worden ist, wird alles nur noch schlimmer. Mit kleinen Jobs versucht sie die Haushaltskasse etwas aufzubessern und ihren Geschwistern das Leben etwas angenehmer zu machen. Und sie hat noch einen großen Wunsch - endlich Sex zu haben. Ihre Gedanken und Träume handeln nur von Sex. Um sich abzulenken, verbringt sie viel Zeit in der Bibliothek immer ihren kleinen Bruder im Schlepptau. Bei einem Wettbewerb für junge Schreibtalente gewinnt sie Geld und darf in einer bekannten Fernsehsendung auftreten und ihr Gedicht vortragen, was sie aber dermaßen mit ihren vorlauten Sprüchen vermasselt, daß sie sich in Grund und Boden schämt.
Doch Johanna denkt "Augen zu und durch". Sie beschließt sich total umzukrempeln und ein neues Leben zu beginnen.
Her mit tonnenweise Eyeline, schwarzen Klamotten und einem Zylinder (Slash von Guns 'n Roses lässt grüßen) und ein neuer Name "Dolly Wilde" Sie schreibt Kritiken über Bands und schickt sie an ein Musikmagazin und bekommt prompt einen Job.
Beim Lesen musste ich oft schmunzeln aber auch ungläubig den Kopf schütteln. Mehrmals dachte ich was sind das für Eltern, wie kann man sowas zulassen - aber die Geschichte von Johanna und ihrer Familie hat mich gepackt, auch ergriffen und ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht.
Zart besaitet darf man nicht sein, auch kein Moralapostel. Ich habe die Geschichte einfach nur auf mich wirken lassen und wurde mit Humor und Spannung belohnt.