Rezension

Sehr emotional und bedrückend

Liebeskinder
von Jana Frey

Bewertet mit 4 Sternen

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten

Verlag: Arena (5. Januar 2015)

ISBN-13: 978-3401067872

empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

Preis: 16,99 €

auch als E-Book und als Taschenbuch erhältlich

 

Sehr emotional und bedrückend

 

Inhalt:

1970er Jahre. Kenzie und Janis wachsen bei zwei Müttern auf. Obwohl Kenzie die Ältere ist, steht sie immer im Schatten ihrer quirligen schönen Schwester. Dies ändert sich, als Kenzie zum Studieren nach London geht und dort Amos kennenlernt, der sie so nimmt, wie sie ist. 

 

2013. Der siebzehnjährige Zadoc lebt bei seiner Mutter. Er ist ein Außenseiter, ein Spinner, vielleicht sogar gefährlich? Außer dem Nachbarsmädchen Ivory hat er keine Freunde. 

 

Meine Meinung:

Jana Frey braucht für meinen Geschmack etwas zu lange, um zur Sache zu kommen. Am Anfang wird sehr detailliert erzählt, wobei nicht alles für die Handlung nötig wäre. Zumindest ich hätte nicht so viele Details gebraucht, um mich mit den Protagonisten vertraut zu machen und sie einschätzen zu können. Besonders die Mütter von Kenzie und Janis nehmen einen zu großen Raum ein. Dabei spielt ihre Homosexualität aber für die Entwicklung der Geschichte nicht wirklich eine Rolle. 

 

Die Erzählung wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei mir die Passagen in der Gegenwart besser gefielen. Hier konnte ich mich mit beiden Protagonisten identifizieren, beide waren mir sympathisch und lagen mir am Herzen. Vor allem fand ich es wunderschön, wie innig die Freundschaft zwischen den beiden ist, obwohl ihnen von außen immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden in Form von Mobbing oder Besuchsverbot. 

 

Kenzie mochte ich dagegen nicht wirklich. Es war für mich absolut verständlich, dass ihre kleine Schwester bei den Mitmenschen besser ankommt. Trotzdem freute ich mich für Kenzie, als sich schließlich Amos in sie verliebt und sie sich in ihn. Doch zu früh gefreut! Was nun endlich hätte gut werden können, nimmt eine hochdramatische Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. 

 

Jana Frey schreibt lebendig und fesselnd. Nach den Anfangsschwierigkeiten wollte ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen. Auch wenn nicht unbedingt alles einer Plausibilitätsprüfung standhalten würde, hat mich der Roman letztendlich doch begeistert, denn die Autorin hat mich an der Seite der Protagonisten eine ganze Palette von Gefühlen durchleben lassen: Liebe, Hass, Neid, Angst, Verzweiflung und vieles mehr.

 

★★★★☆