Rezension

Sehr emotionale Geschichte

Sonntags fehlst du am meisten - Christine Drews

Sonntags fehlst du am meisten
von Christine Drews

Caro findet ihren Weg

Die Protagonistin Caro wächst mit ihren Eltern und zwei älteren Brüdern wohlbehütet auf. Sie ist der Augenstern ihres Vaters, seine Prinzessin, der er immer den Weg ebnen will, ihr aber dadurch nie ein selbstständiges Leben zutraut. 
Ihr Vater Karl war ein Nachkriegskind und musste schon früh Verantwortung für seine Mutter und seine Schwester übernehmen. Nach der Flucht aus dem Osten baute er sich quasi aus dem Nichts eine florierende Baufirma am Niederrhein auf. 
Während er mit Entbehrungen groß geworden ist, will er seiner Familie alle Wünsche erfüllen. 
Caro kommt mit der emotionalen Abhängigkeit von ihrem Vater nicht zurecht, ihre Ehe scheitert, sie lebt alleine mit ihrem Sohn und gerät immer mehr in den Sog des Alkohols. Nach einem totalen Absturz kommt es zum Bruch mit ihrem Vater und sie haben über ein Jahr keinen Kontakt mehr. 
Nun steht die Goldene Hochzeit der Eltern an und die Mutter möchte, dass die Beiden sich endlich versöhnen. Wird das gelingen? 

Die Autorin erzählt die Geschichte in wechselnden Zeitsprüngen zwischen 1946 und 2016. Obwohl durch die stetigen Wechsel sich die Perspektive häufig ändert, lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Sehr einfühlsam werden die einzelnen Protagonisten charakterisiert. 
Karls entbehrungsreiche Kindheit, die starke Liebe zu seiner Mutter, der Wunsch seine Familie zusammenzuhalten und sie gut zu versorgen, werden klar zum Ausdruck gebracht. 
Ebenso ausführlich werden Caros Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben und ihr Kampf gegen den Alkohol thematisiert. 
Erst ihre Freundschaft mit der älteren Maria Schneiders ermöglicht es ihr, die Beweggründe ihres Vaters besser zu verstehen. 

Fazit: 

Die Geschichte hat mich sehr bewegt, ich gebe eine klare Leseempfehlung ,zusammen mit fünf Sternen ,ab.