Rezension

Sehr emotionale Geschichte über Selbsthass, Zweifel und allen voran über die Liebe

Good Luck Chuck
von Peter Pastuszek

Bewertet mit 4.5 Sternen

David ist von schwerer Depression betroffen und leidet an mangelndem Selbstbewusstsein. Er scheut den Kontakt zu anderen Menschen und besonders die Nähe zu Frauen schüchtert ihn ein. Der einzige Mensch, mit dem er sich unbefangen und offen unterhalten kann, ist seine Oma.

Alles, was er tut, scheint in seinen Augen falsch zu sein, sodass er sein Leben hasst und es nicht erträgt, seinem Spiegelbild entgegenzublicken.
Seine Krebsdiagnose kommt ihm da äußerst gelegen, um sein Leben ein Ende zu setzen.
Der letzte Wunsch, den er noch hat, ist, nach New York zu reisen. Dort trifft er auf die junge Frau Caroline - die sich Coco nennt - und lässt sich von ihr überreden, Zeit mit ihr zu verbringen. Ausgerechnet als er den Entschluss gefasst hat, sein Leben durch das Verweigern von einer Chemotherapie zu beenden, schafft sie es, ihn aus der Reserve zu locken.
Diese Geschichte ist berührend und sehr emotional.
Der durch viele Details gekennzeichnete Schreibstil ermöglicht es dem Leser, ein genaues Bild in seinem Kopf zu projizieren und somit näher an den Geschehnissen dran zu sein. Man lernt David und seine Probleme immer besser kennen und fängt an, sein Verhalten immer besser zu verstehen.
Dadurch, dass die Perspektive zeitweise auch zu anderen Protagonisten des Buches wechselt, kann das Verhalten aller Akteure nachvollzogen werden und es ist möglich, sich mit diesen zu identifizieren. David und Coco sind mir dabei besonders ans Herz gewachsen.
Das Buch ist unglaublich fesselnd, was auch dadurch verstärkt wird, dass sich der Leser bis zuletzt nicht sicher sein kann, ob es ein Happy-End gibt oder nicht.
Gut ist es auch, dass es dem Autor gelungen ist, nicht nur positive Seiten aufzuzeigen, sondern realistisch zu bleiben, und auch negative Seiten, vor allem bei dem Umgang mit dem Krebs, darzustellen. Es wird nicht alles beschönigt, vor allem Davids Gefühle und sein Kampf mit der Depression und dem Selbsthass.

Diese Geschichte lässt sich jedem empfehlen, der eine Liebesgeschichte mit Humor lesen möchte und es auch nicht scheut, zum Taschentuch zu greifen, wenn es emotional wird.