Rezension

Sehr emotionale und bewegende Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Eine Frau und ein Mann.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Das Cover:
Zu sehen ist die Silhouette einer Frau in einem Kleid, die einen Vogel aus ihren Händen fliegen lässt. Sie steht auf einer Wiese, die auch nur als schwarze Silhouette sichtbar ist. Geschmückt ist das ganze mit mehreren roten Blütenblättern.

Die Geschichte:
Lousia Clark wohnt bei ihrer Familie in London und hat bis vor kurzem glücklich in einem Café gearbeitet. Doch dann bekommt sie die Kündigung, und so hat Lou zum ersten Mal keinen Job. Da Lous Familie auf ihr Geld angewiesen ist, kümmert sie sich schnell um einen neuen Job. Nach mehreren unschönen Jobangeboten führt sie ihre Suche nach Arbeit zur Familie Traynor, bei der sie als Pflegehilfe für den im Rollstuhl sitzenden erwachsenen Sohn der Familie ein Vorstellungsgespräch hat. Sie bekommt den Job, der begrenzt ist auf ein halbes Jahr, obwohl sie keine Erfahrung als Pflegerin hat, und lernt Will Traynor kennen. Will sitzt seit zwei Jahren im Rollstuhl, ist querschnittsgelähmt und Tetraplegiker. Louisa ist sich sicher, kein halbes Jahr mit dem sturköpfigen Will zusammenarbeiten zu können, doch ihre Familie braucht das Geld. Also macht Lou weiter und erfährt schon bald den Grund dafür, dass sie nur für ein halbes Jahr eingestellt worden ist: Will möchte zu einem Verein in die Schweiz, der ihm beim Suizid hilft. Für Lou beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…

Meine Meinung:
Von ‘Ein ganzes halbes Jahr’ hatte ich schon viel gehört und mehrere Freunde hatten es mir als Bücherwurm ans Herz gelegt. Also habe ich es mir ausgeliehen und gelesen. Und ich muss sagen, dass ich die vielen positiven Meinungen verstehen kann. Louisa ist eine junge Frau in einer schwierigen Situation. Ihr verdientes Geld ist für ihre Familie sehr wichtig, da ihr Vater nicht viel verdient und ihre Mutter sich um ihren Opa kümmert. Sie bekommt schon kuriose Jobangebote vom Arbeitsamt, so z.B. als Poledancerin oder als Nachtschichtvertretung in einer Fabrik für Hühnerverarbeitung. Ich musste schmunzeln, als ich die anderen Angebote las. Dann lernt sie die Familie Traynor kennen, um die es dann geht. Am Anfang, und das muss ich zugeben, fand ich die Geschichte ziemlich deprimierend, da Will sehr abweisend zu Louisa ist und sie nicht an sich ranlässt. Doch nachdem der Teil vorüber war, war das Buch sehr schön zu lesen. Da ich mir nach dem Lesen einige positive sowie negative Rezensionen durchgelesen habe, muss ich gleich von Anfang an sagen, dass ich ‘Ziemlich beste Freunde’ nicht gelesen bzw. gesehen habe, sodass ich Ähnlichkeiten zu ‘Ein ganzes halbes Jahr’ weder bestätigen noch dementieren kann. Auch kenne ich mich weder mit Tetraplegikern noch mit der Pflege solcher aus. Ich bin also ganz unvoreingenommen an die das Thema ‘Behinderung’ rangegangen. Mit der Zeit konnte ich Will jedoch schon verstehen. Ein Mann, der auf die Hilfe anderer angewiesen ist und so gut wie nichts alleine machen kann, ist deprimiert, vor allem, wenn er vorher erfolgreich war und um die Welt gereist ist. Man merkt auch, wie das Eis zwischen Will und Lou bricht, und ab dann wird das Buch wirklich super. Lou regelt ihr Privatleben und beginnt wieder mehr zu leben. Ihre Ideen, Will umzustimmen, sind teilweise wirklich gut und amüsant, und ja, es gibt in diesem Roman auch lustige Stellen mit Will und Louisa. Es wird in dem Buch meiner Meinung nach jedoch keine wirkliche Stellung zu einem selbstbestimmten Ableben genommen, es wird einfach beschrieben und jeder kann sich seine eigene Meinung bilden. Das hat mich zum Nachdenken angeregt, da ich selbst nicht wusste, wie ich zu dem Thema stehe. Das, was ich an der Story recht niedlich fand, war die kleine Liebesgeschichte zwischen Lou und Will, die mich, und ja, das gebe ich offen und ehrlich zu, zu Tränen gerührt hat. Das passiert mir nicht sonderlich oft, also heißt das schon was. Für mich war ‘Ein ganzes halbes Jahr’ ein sehr bewegendes und schönes Buch. Einziger Nachteil an dem Buch, also dem Taschenbuch an sich ist, dass man es nicht schafft, es ohne Leserillen durchzulesen. Sehr schade, denn so sieht es im Bücherregal nicht so schick aus. Trotzdem zählt ja die Geschichte, und die ist wirklich berührend schön. Taschentücher sollten beim Lesen in greifbarer Nähe liegen.

Meine Bewertung:
Ich verstehe jetzt endlich, warum dieses bewegende Buch so viele Leserinnen und Leser begeistert hat. Auch wenn es schwierige Themen behandelt, ist es dennoch ein schöner Roman, der zum Nachdenken anregt. Auch mich hat das Buch begeistert, weshalb ich volle fünf Sterne vergebe. Wer emotionsvolle Bücher mit einer kleinen Liebesgeschichte gerne liest, macht mit ‘Ein ganzes halbes Jahr’ alles richtig!

Kommentare

terkina kommentierte am 27. Oktober 2013 um 19:28

Da ich das Buch gerade lese habe ich lediglich deine Meinung dazu gelesen um nicht zuviele Infos zu bekommen. Ich finde es bisher auch wirklich toll und bin gespannt wie es weitergeht.

franzi303 kommentierte am 24. November 2013 um 11:25

Ich bin sehr gespannt, wie du es findest. :)