Rezension

Sehr emotionale Wanderung durch die Mongolei

Ins Nirgendwo, bitte! - Franziska Bär

Ins Nirgendwo, bitte!
von Franziska Bär

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Buch beschreibt Franziska Bär ihre Wanderung durch die Mongolei, die sie mit ihrem Partner Felix unternommen hat. Ab von der Zivilisation, mitten im Nirgendwo. Immer am Fluss entlang. Der gesamte Proviant im Rucksack.

Fünf Wochen voller Mut, Abenteuer, Emotionen, Verzweiflung, seelischem Stress, aber auch unglaublich schönen und unvergesslichen Momenten. Franziska und Felix sind in diesen fünf Wochen gewachsen, nicht nur als einzelner Mensch, sondern auch als Paar.

Doch bevor es mit der Wanderung an sich losgeht, erfährt der Leser zunächst einmal von der Vorbereitungszeit. Das hat mir sehr gut gefallen, da man sich so einen Überblick verschaffen kann, wie viel Zeit und Mühe so etwas kostet. Außerdem steigt so die Spannung, ob sich die ganzen Kosten und Mühen gelohnt haben! Die größte Herausforderung bei der Planung war eine Strecke zu finden, welche die gesamte Zeit über Zugang zu Süßwasser bietet. Denn viele Seen in der Mongolei enthalten Salzwasser. So wurde der Bergsee Khukh Nuur zum Ziel bestimmt. Nun kam die nächste Herausforderung: das Gepäck. Alles was benötigt wird muss mit, aber zu schwer darf es nicht werden!

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, so dass man über die Seiten nur so fliegt. Außerdem ist die Erzählung sehr fesselnd geschrieben. Neue Abenteuer werden angedeutet und so wird die Neugierde des Lesers angesprochen. Die Erzählungen wirken sehr authentisch und geben einen tiefen, privaten Einblick in die Reise. Der Leser bekommt viele Gefühle, von Glück bis Unglück, mit und erfährt so, dass eine Reise nun mal immer zwei Seiten hat. Am Ende zählt das Ergebnis und das ist wunderbar! Mir haben auch diese eingeschobene Tagebucheinträge gefallen, denn sie fassen noch einmal ein paar Erlebnisse und Gefühle zusammen, und spiegeln auch, den sozusagen, Echtzeit-Eindruck der Lage während der Reise wider.

In der Mitte des Buches befinden sich ein paar Bilder der Reise. Diese zeigen einen wunderbaren Überblick. Auch einige Personen aus den Erzählungen erkennt man wieder!

Neben den Gefühlen von Franziska und Felix nimmt natürlich auch die Mongolei einen sehr großen Platz in der Geschichte ein. Beim Lesen erhält man einen groben Überblick über das Land, seine Natur, seine Menschen. Über einige Begegnungen mit Einheimischen wird in dieser Erzählung berichtet. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Mongolen sind ein sehr eigenes Völkchen. Es gibt vieles zu Entdecken!

Mit hat dieser Reisebericht sehr gut gefallen und ich kann ihn jedem empfehlen, der gerne mal in die Mongolei entfliehen möchte, ohne das Haus zu verlassen. Denn beim Lesen dieses Buches fühlt man sich in die Mongolei versetzt! Ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.