Rezension

Sehr empfehlenswerter Roman ...

Ich fürchte mich nicht
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Juliette hat eine fürchterliche Gabe. Jeder Mensch der ihre Haut berührt erleidet schreckliche Schmerzen und kann dabei sogar sterben.  Aus diesem Grund hat Juliette auch nie Liebe oder Zuneigung erfahren. Von ihren Eltern wurde sie gehasst und gemieden, von ihren Mitschülern gefürchtet und gequält … Juliette hat sich immer Freunde gewünscht, jemanden mit dem sie reden kann, jemanden der sie mag.

Seit 264 Tagen sitzt sie auf Grund ihrer Gabe in einer Irrenanstalt. Allein. Seit diesem Zeitraum hat sie mit Niemanden mehr geredet oder auch nur irgendeinen anderen Menschen gesehen. Doch nun ist der Tag gekommen an dem sie einen Zimmergenossen bekommt. Vertrauen kann sie nicht aufbauen, möchte nicht einmal mit ihm reden, nicht seinen Namen wissen. Juliette hat schon vor langer Zeit kein Vertrauen mehr in die Menschheit …

Die Welt in der diese Geschichte spielt war unserer einst sehr ähnlich, doch dann ging alles stetig den Bach herunter. Es gab zu viele Menschen, zu wenig Essen, die Welt starb durch unseren Lebensstil. Die ursprünglichen Regierungen gibt es nicht mehr, an der Macht ist das Reestablishment und es verbreitet Terror.

Wie soll Juliette in einer Welt voller Terror, Tod und ohne Freunde leben?

 

Die Charaktere:

Juliette war ein so wundervoller Charakter, der so viel an Leid erleben musste, das es im Herzen wehtat. Ihre Gabe ist mehr als schrecklich und ich kann gut verstehen, dass sie diese nicht annehmen wollte. Wenn kein Mensch dich berühren kann, ohne sich vor Schmerzen zu winden oder gar zu sterben, ist man zu einem Leben in Einsamkeit verdammt. Ich glaube ein solches Leben kann sich niemand vorstellen und das möchten wir auch gar nicht. Denn der Mensch ist gesellig und sucht immer den Kontakt zu anderen Menschen. Obwohl Juliette so viel durchmachen musste, findet sie trotzdem den Mut zu kämpfen, zu vertrauen und an Hoffnung zu glauben.

Ein weiterer sehr wichtiger Charakter in „Ich fürchte mich nicht“ ist Adam. Adam war ein ebenso schöner Protagonist wie Juliette. Er war stark, mutig und sexy. Er war genau die Art von Mann die sofort mein Herz berührt. Adam kämpft für Juliette zeigt ihr immer wieder, dass es sich lohnt weiter zu machen. Zu leben. Zu kämpfen. Er hatte so viele positive Seiten an sich, dass man ihm einfach gern haben musste und doch bleibt immer ein kleiner Zweifel ob er wirklich zu den Guten gehört. Dies liegt jedoch nicht an ihm, sondern an einem anderen Charakter: Warner.

Warner, ist der Böse in dieser Geschichte. Er ist der Sohn des Führers, des Reestablishments. Sein Charakter ist schwierig zu beschreiben, da er sehr viele Seiten an den Tag legt. Um ehrlich zu sein hat er mich an Adolf Hitler erinnert. Wie soll ich das beschreiben? Er war durch und durch böse, hatte aber durchaus das Talent zu reden, einfühlsam zu sein und einem von seiner Meinung zu überzeugen. Hinzu kommt, dass er eine Gestik und Mimik an den Tag legt, welche auch bei Juliette Eindruck schindet.

 

Meine Meinung / Fazit:

Im Zeitalter der Dystopien, ist es schwer etwas Neues, etwas Ausgewöhnliches in dieser Sparte zu finden. Auch wenn die Welt, welche uns Frau Mafi beschreibt nichts Neues, für mich hergibt, muss ich sagen dass es denn noch ein wundervolles Buch ist.

Die dystopische Welt zeigt vielleicht keine neuen Aufzüge, dafür Trumpft die Autorin mit einem ausgefallenen Schreibstiel. Er ist unendlich gefühlvoll, leidenschaftlich und glänzt mit wundervollen Methafern.

 

Zitat:

„Mein Körper ist eine fleischfressende Pflanze, ein Gewächs, eine geladene Waffe mit Millionen Abzügen, und er ist jederzeit bereit zu feuern.“

Seite: 117

 

Mit „Ich fürchte mich nicht“ konnte Frau Mafi mich gerade herausgesagt vollkommen überzeugen. Ich vergebe für ihr Buch fünf Fledermäuse. Dazu möchte ich jedoch sagen, dass ich doch etwas schwankte was die Punktevergabe betrifft. Das liegt daran, dass ich die Befürchtung habe, dass die Trilogie darauf hinauslaufen wird, wieder mit einer Dreiex-Lovestory daher zu kommen. Die Andeutungen waren in diesem Buch deutlich zu erkennen, wurden aber hier nicht direkt umgesetzt. Ich denke, dass sich meine Ahnungen in dieser Richtung im zweiten Teil bestätigen werden, daher bin ich zwar gespannt auf diesen Teil, muss jedoch sagen, dass er mir auch Bauchschmerzen bereitet.