Rezension

Sehr enttäuschend

Blackbird - Anna Carey

Blackbird
von Anna Carey

~~Inhalt:

Mit Geld kann man alles kaufen. Auch dein Leben. Ein Mädchen erwacht auf den Gleisen einer U-Bahn-Station in Los Angeles. Sie weiß nicht, wer sie ist, wo sie ist, wie sie dort hinkommt. Sie hat ein Tattoo auf der Innenseite ihres rechten Handgelenks, das einen kleinen Vogel in einem Viereck zeigt. Sie erinnert sich an nichts. Nur bei einer Sache ist sie sich sicher: Jemand will sie töten. Also rennt sie um ihr Leben, versucht die Wahrheit herauszufinden. Über sich und über die Leute, die sie töten wollen. Nirgendwo ist sie sicher und niemand ist, was er zu sein scheint. Auch Ben, der Einzige, dem sie glaubte, vertrauen zu können, verbirgt etwas vor ihr. Und die Wahrheit ist noch viel verstörender, als sie es jemals für möglich gehalten hat.

Meine Meinung:

Das Cover und den Titel finde ich sehr schön ausgedacht und gestaltet, der erste Eindruck des Buches hatte definitiv meine Neugier geweckt und ich habe mit einem rasanten und spannenden Thriller gerechnet... Das war dann aber leider nichts. Die Spannung hat für mich persönlich ab Seite 300. angefangen und da waren es dann eben nur noch 40 Seiten..

Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Der Schreibstil an sich ist eigentlich ganz okay, die Sätze fand ich zwar teilweise sehr kurz und irgendwie immer abgehackt, aber unabhängig von der Geschichte ist man beim lesen nicht dauernd über irgendwelche Begriffe oder Satzstellungen gestolpert, sondern konnte das Buch entspannt und flüssig lesen und ich bin auch sehr schnell durchgekommen. Nur habe ich manchmal eher aus Langweile schneller gelesen als aus Spannung, aber dazu werde ich später noch kommen.

Etwas zu den Charakteren zu sagen, finde ich sehr schwierig, da ist einmal Ben, denn das Mädchen kennenlernt, den ich aber sehr interessant fand und in den ich mich auch relativ gut hineinversetzen konnte. Und Izzy, Bens Nachbarin, mit der sich das Mädchen anfreundet und die ich auch total nett fand. Aber dann kommt dieses Mädchen (Das übrigens während der ganzen Geschichte keinen Namen bekommt), das mir einfach von Anfang bis Ende total fremd und seltsam vorkam, was sicher auch an der Perspektive lag, aber vielleicht auch einfach an der mangelnden Beschreibung und an ihrem Charakter, weil man jemanden, der keinen Erinnerungen mehr hat, eben nicht zu einer besonders interessanten Person machen kann.

Die schon angesprochene Du-Perspektive fand ich total schrecklich und das hat wahrscheinlich auch seinen Grund, ich kann mich nämlich an kein Buch erinnern, das ich bisher aus dieser Perspektive gelesen habe. Ich kann mir vorstellen, dass man damit beabsichtigt, den Leser näher an die Geschichte heranzubringen, so dass er sich selbst schon fast so fühlt, als wäre er der Protagonist und nicht irgendeine erfundene Figur. Aber das hat meiner Meinung nach eher das Gegenteil bewirkt, ich habe mich einer Protagonistin selten so fremd gefühlt und es hat mich immer total verwirrt, wenn sie etwas gesagt hat und von sich selbst gesprochen hat ("Ich...") und danach wieder plötzlich von "dir" die rede war...

Zur Handlung und Geschichte kann ich auch nicht viel positives sagen, die Idee an sich fand ich total gut und wie bereits erwähnt haben mir die letzten Seiten sehr gut gefallen, aber alles vorher war irgendwie ziemlich langweilig und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, als würde gar nichts passieren und die Geschichte sich immer nur im Kreis drehen. Als Gesamthandlung ist für mich so viel passiert, wie man auch in 100 oder sogar 50 Seiten untergebracht hätte, hätte die Autorin das ganze Geplänkel weggelassen und mehr auf Spannung gesetzt, so wäre wahrscheinlich auch eine Trilogie völlig überflüssig gewesen, ein Buch hätte da sicher gereicht... Und das Ende fand ich an sich zwar gut, aber nicht als Ende, weil das für mich einfach ein Wendepunkt mitten in der Geschichte war, mit dem man auf keinen Fall ein Buch beenden kann. Für mich war das quasi so, dass auf den letzten Seiten das einzig spannende der ganzen Geschichte passiert ist und dann war das buch auch schon vorbei.. Das fand ich sehr enttäuschend und schade..

Für die Geschichte kann ich leider nur 3 Sterne geben, zwei für die gute Idee, deren Umsetzung leider in die Hose gegangen ist und einen für den Schreibstil. Der Rest der Geschichte hat mich leider ziemlich enttäuscht und ich glaube nicht, dass ich die beiden anderen Bände noch lesen werde (Auch wenn ich hinsichtlich der Geschichte ja noch so einige offene Fragen hätte).. Ich kann das Buch also nicht unbedingt empfehlen, will aber nicht komplett davon abraten, ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass es dem ein oder anderen gefallen wird, nur mir eben leider nicht.