Rezension

sehr enttäuschend

Kein sicherer Ort - Araminta Hall

Kein sicherer Ort
von Araminta Hall

Bewertet mit 2 Sternen

Der Klappentext und auch die LP zu „Kein sicherer Ort“ klangen sehr viel versprechend und spannend. Doch leider war das Buch ganz anders als erwartet und hat mich sehr enttäuscht.

Araminta Hall hatte im Ansatz sehr viele gute Ideen. Bei der Umsetzung hat sie dann meiner Meinung nach jedoch zu viel auf einmal versucht. So hätten verschiedene Ideen das Potenzial gehabt, weiter ausgebaut zu werden. Einiges blieb mir zu oberflächlich und kurz angeschnitten. So war mir die Person des Kindermädchens Aggie viel zu wenig ausgearbeitet. Im Gegensatz dazu wurde mir Sarah viel zu stark hervorgehoben. Ich hätte mir insgesamt mehr Fokus auf Aggie erwünscht als auf die ständigen Streitereien der Eltern.
Nach dem Klappentext und der LP hatte ich eher einen Thriller erwartet. Es handelt sich jedoch nur um einen Roman. Spannung habe ich völlig vermisst. Teilweise schien die Geschichte auch nicht voran zu kommen. Während des Lesens war ich eigentlich die meiste Zeit von den Streitereien der Eltern genervt oder entsetzt über manches Verhalten der Eltern gegenüber ihren Kindern. Das Buch wirkte eher wie ein „Familienratgeber“ mit erschreckenden Beispielen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das Buch ohne diese Leserunde nicht zu Ende gelesen sondern abgebrochen hätte.
Viele Szenen konnte ich nicht verstehen oder nachvollziehen. So z.B. Christians plötzlicher Sinneswandel oder dass ein 3jähriges Kind ruhig an einem Bach sitzen bleibt. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass von Buchanfang bis –ende nur wenige Tage bzw. Wochen vergangen sind. Tatsächlich erstreckt sich das Buch über einen längeren Zeitraum von ca. 8 Monaten.
Gut gefallen hat mir der Einsatz von verschiedenen Perspektiven. Sie geben einen viel besseren Einblick in die Charaktere. Der mir dennoch zu oberflächlich blieb. Der Einsatz von verschiedenen Perspektiven gefällt mir persönlich immer sehr gut, weil eine Sache so dem Leser von verschiedenen Standpunkten aus geschildert wird. Dem Leser wird eine gute Gelegenheit geboten, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Leider schafft auch das überraschende Ende keine Aufwertung des Buches. Obwohl das Ende schon früh vorhersehbar schien, war es doch etwas anders als erwartet.