Rezension

Sehr erschütternd

Kellerkind -

Kellerkind
von Lysan Vil

Bewertet mit 5 Sternen

Kellerkind

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem epubli für das Leseexemplar.

Herausgeber ist epubli; 2. Edition (23. Juli 2021) und es hat 220 Seiten.

Kurzinhalt: Ich erzähle in diesem Buch über mein Leben, welches von frühester Kindheit an von Gewalt und sexuellen Missbrauch der Eltern und gut zahlenden Klientel (wahrscheinlich kinderpornografischer Ring der Stasi) geprägt war. Viele Jahre meiner Kindheit lebte ich im Keller, bis ich mit 12 Jahren in ein Kinderheim kam, welches mir wenigstens ein halbwegs besseres Leben ermöglichte. Durch den Missbrauch spaltete sich meine Seele. Ich bin bis heute nicht wirklich in der Lage, mein Leben zu leben ohne Schmerz, Depressionen und Leid. Ich möchte mein Schweigen brechen!! MEINE STIMME SOLL GEHÖRT WERDEN!!!

Meine Meinung: Puh, das Buch ist ziemlich schlimm, ich musste immer wieder mehrere Pausen machen und auch mal einen Tag nicht weiter lesen. Denn was die Protagonistin erlebt hat, das dürfte eigentlich gar kein Kind erleben müssen. Der Buchtitel passt auf jeden Fall zu dem Inhalt, denn sie musste wirklich im Keller schlafen  ohne Bett nur mit einer Decke. Es wurde eine Kanne Tee unerreichbar für sie hingestellt und sie musste ihren eigenen Urin trinken. Zu essen bekam sie auch nie was, sie hat die Kartoffeln roh gegessen. Und wer könnte ihr das verdenken, dass sie jetzt immer noch keine Kartoffeln riechen oder essen kann. Im Vordergrund steht der sexuelle Mißbrauch, es reichte nicht, dass sie ihren „Eltern „ zu Diensten sein musste, nein, es mussten noch verschiendene andere Männer sein und der „Vater“ hat es gefilmt. Es wurden ihr auch verschiedene Dinger überall hinein gesteckt. Das schlimmste war für mich, wenn man dies überhaupt so sagen kann, dass sie ein anderes Mädchen von ca. 5 Jahren entjungfern musste. Wenn man dies Buch liest, muss man stark sein und es geht auch nicht immer der Reihe nach, weil die Erinnerungen von ihr sehr vage manchmal sind. Ich schätze, sie wurde bestimmt oft unter Drogen gesetzt. Ist meine Meinung. Jetzt hat sie immer noch Blackouts, aber lebt relativ stabil. Nur an ihrer Psychotherapie sollte sie weiter arbeiten.

Mein Fazit: Sehr hartes Buch, man braucht starke Nerven, wenn man es lesen möchte. Ich vergebe 5 Sterne, weil ich finde, ihr Mut sollte auch belohnt werden, denn damit hat sie auch einen wichtigen Schritt gemacht. Auch wenn es ein schwieriges Thema beinhaltet, kann ich das Buch weiter empfehlen.