Rezension

Sehr gefühlvoll und aufwühlend

Neun Tage und ein Jahr
von Taylor Jenkins Reid

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 
Eigentlich ist das Leben von Elsie richtig gut: Sie hat einen guten Job, auch wenn der ihren Eltern nicht passt und sie hat Ben kennengelernt. Schnell stellt sich heraus, dass Ben der Richtige ist und die beiden heiraten. 
Dann ändert sich alles für Elsie, denn Ben kommt bei einem Unfall ums Leben. Als wenn das nicht schon unerträglich genug ist, trifft sie im Krankenhaus auf Bens Mutter Susan. Susan wusste nichts von der Hochzeit und auch nichts von Elsie. Beide sind traurig und verstört und was am Anfang sehr schwierig und als Ablehnung beginnt, endet in einer starken Bindung.
Meine Meinung:
Fast würde ich behaupten, dass das Buch mit dem Ende beginnt, aber das ist nicht so. 
Taylor Jenkins Reid zeigt mit diesem Buch, dass ein Tod nicht unbedingt das Ende bedeutet, sondern ein weiterer Anfang sein kann. 
Während man die Trauer von Elsie miterleben kann, so konnte ich als Leserin aber auch das Kennen- und Liebenlernen von Ben und Elsie lesen, denn die Kapitel wechseln immer von Vergangenheit zur Gegenwart.
Der Sprung vom Glück in die Trauer und Hoffnungslosigkeit ist bei jedem Kapitelwechsel sehr stark zu spüren. Die Gegensätze verstärken die Gefühle noch um einiges.
Obwohl Elsie ihre beste Freundin Ana hat, so hat man doch das Gefühl das sie alleine ist, denn mit ihren Eltern verbindet sie nichts und auch umgekehrt scheinen sie keinen Wert auf ihre Tochter zu legen. Dass ihre Schwiegermutter ihr jetzt das Leben noch schwerer macht ist auch nicht gerade hilfreich, aber ob sie möchten oder nicht - die Trauer verbindet die beiden Frauen stärker, als sie es sich vorstellen können.
Obwohl Ben ja eigentlich schon am Anfang des Buches gestorben ist, so hatte ich doch das Gefühl das er immer anwesend war. Die Erzählungen in der Gegenwart und die Erlebnisse in der Vergangenheit zeigten ihn als spontanen, lebenslustigen und liebenden jungen Mann. Für mich war er der sympathischste Protagonist.
Auch Georg Callahan war mit seinen fast neunzig Jahren von Bedeutung, denn er strahlte Glück und Lebensweisheit aus. Auch ihm hat das Leben nicht immer nur gute Tage beschert, aber er erfreut sich an dem Glück das daraus entstanden ist.
Ana fand ich auch ziemlich nett und Elsie hat sie nicht immer fair behandelt. Ich weiß wie schwer eine Trauerphase ist und das man dann nicht immer höflich sein kann und das man seine Trauer über das Wohl aller anderen stellt. Natürlich ist das keine Absicht von Elsie und ich bin der Meinung, dass sie es ziemlich schwer hat. Susan jedoch hat es wohl noch schwerer, denn sie hat ihren Sohn verloren und fühlt sich verraten, weil sie noch nicht einmal wusste, dass Ben überhaupt eine Freundin hatte obwohl sie sich sehr nahe standen.
Ich fand das Buch sehr gefühlvoll und aufwühlend und trotzdem versucht es Mut zu machen sein eigenes Leben weiterzuleben. Geliebte Menschen die sterben verlassen uns erst wirklich, wenn wir sie vergessen....

Fazit:
Ein sehr gefühlvolles Buch indem aufgezeigt wird, dass unser Leben nicht endet wenn eine geliebte Person stirbt und das Schmerz Schmerz ist, egal ob wir sechs Monate oder fünfunddreißig Jahre geliebt haben.