Rezension

sehr gefühlvoller Blick auf eine schwere Zeit

Und dahinter das Meer -

Und dahinter das Meer
von Laura Spence-Ash

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover zaubert seine ganz eigene Atmosphäre. Eine Frau steht an einer zerklüfteten Stelle am Meer. Mit dem Rücken zum Leser und den Blick auf das Meer gerichtet. Bei dem Anblickt spürt man all ihre Sehnsucht und ihre Gedanken an Erinnerungen. Zu mindestens geht es mir so, denn genauso würde ich mich fühlen, wenn ich an einer solchen Stelle an Meer stehen würde. Zugegeben braucht dieses Buch auch nichts anderes als genau dieses Bild um all die Gefühle des Buches zu beschreiben.
Mit voller Gewalt der Gefühle nimmt die Autorin Laura Spence-Ash die Leser mit in das Leben von Beatrix Thompson. Anders kann man es nicht bezeichnen was wir zusammen mit Beatrix in Und dahinter das Meer erleben.

Die Angst und Verzweiflung in London im Jahr 1940 könnte kaum größer sein. Eltern haben Angst ihre Kinder könnten bei den Luftangriffen ums Leben zu kommen. Daher werden viele Kinder in die USA ‚verschickt‘. So ergeht es auch der elf-jährigen Beatrix Thompson. Ihre Eltern sind sehr verzweifelt, zumal Beatrix sich offensichtlich über die Gefahren eines Luftangriffes mit Reizgas auseinander setzt. Da kann es nur sicherer sein die gegen ihren Willen nach Amerika in eine Gastfamilie zu schicken.

In Amerika angekommen lernt Beatrix ihre Gastfamilie die Gregorys kennen und stellt sofort riesige Unterschiede fest. Ja irgendwie fürchtet sie sich in der Familie. Plötzlich hat sie zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch bald legt sich diese Angst und sie wächst in einer tollen Familie auf und verbringt mit ihnen zusammen die Sommer in Maine auf einer kleinen Privat-Insel. Ihr Geburtstag ist immer etwas ganz Besonderes. Denn alle drei Kinder haben im August Geburtstag. Dieser wird immer in einem kleinen Restaurant mit Hummer-Essen gefeiert! Je mehr Bea sich in der Familie heimisch fühlt und die Verbindung zu ihren Pflege-Brüdern sich vertieft umso schwerer wiegt später das Verlassen müssen. Die Tiefe der Verbindungen von Beatrix mit William und Gerald und die daraus folgende Beeinflussung der drei aufeinander ist beeindrucken und bedrückend. Denn im Grunde haben all diese Gefühle kaum eine Chance.

Nach der Rückkehr von Beatrix zu ihrer Familie nach London zeigt sich schnell die Eifersucht ihrer Mutter auf das Leben in Sicherheit ihrer Tochter. Dieses Gefühl werden nicht viele nachvollziehen können, außer sie haben diese unerklärliche Eifersucht einer Mutter auf ihr Kind selbst erlebt haben. Beatrix leidet unter diesem Gefühl, doch schafft sie es ihre Erinnerungen zu bewahren, auch wenn der Kontakt zu ihrer anderen Familie teilweise mehr wie einschläft.

Und dahinter das Meer von Laura Spence-Ash ist ein sehr gefühlvoller Blick auf eine schwere Zeit, die doch von dem Wunder und dem Glück zwei Familien zu haben. Seinen eigenen Weg zu finden und ihn zu bewahren. Die Macht der Erinnerungen niemals zu unterschätzen und von einem unbeschwerten Leben in einer der schlimmsten Zeiten.