Rezension

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Sehr gelungen! Besser als der Vorgänger

Die Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 - Amanda Hocking

Die Tochter der Tryll - Entzweit
von Amanda Hocking

Wendy und Rhys kommen nach ihrer Flucht aus Förening bei Wendys Bruder Matt unter. Lange bleiben sie dort von den Trackern allerdings nicht unentdeckt. Und auch die Vittra finden Wendy schnell. Es gelingt ihnen die Tryll-Prinzessin - zusammen mit Matt und Rhys - in das Vittra-Reich zu entführen, wo König Oren sie bereits erwartet.
Hier erfährt Wendy endlich mehr über ihre Herkunft, doch es dauert wieder nicht lang bis Finn die drei Gefangenen aus Orens Macht befreien kann.
Wieder zurück in Förening muss sich Wendy erneut mit der Frage beschäftigen, ob sie sich ihrer Pflicht als baldiger Königin stellt. Oder ob sie doch ihr Herz siegen lässt.

Der erste Band der Tryll-Trilogie endete mit der Flucht Wendys und Rhys' aus Förening. Hier schließt der zweite Band Entzweit fast nahtlos an, sodass man als Leser sofort wieder im Geschehen ist.
Nachdem der Anfang aufgrund Rhys' Unkenntnis der Menschenwelt recht belustigend ist, wird nicht lange um den heißen Brei herum geredet und die Handlung sehr schnell in Gang gesetzt. Die Vittra finden Wendy und bringen sie zusammen mit Matt und Rhys in Orens Reich.
Hier lernt man nicht nur mehrere neue Charaktere kennen wie Loki und natürlich König Oren, sondern erfährt auch mehr über Wendys Vergangenheit. Endlich werden Wendy und damit auch der Leser über ihre Herkunft aufgeklärt, sodass einige bisher offene Fragen beantwortet werden.
Schon allein dadurch hat mir der zweite Teil der Reihe besser gefallen als der erste, denn man erfährt endlich die Hintergründe. Insgesamt hat mir hier auch besser gefallen, dass mehr passiert, während im ersten Teil meiner Auffassung nach mehr geredet wurde als gehandelt. Eine nervenzerreißende Spannung ist zwar auch hier nicht wirklich vorhanden, aber trotzdem treibt das Interesse an der Geschichte an weiter zu lesen. Und natürlich die Frage, welche Entscheidung Wendy treffen wird. Denn plötzlich lässt nicht nur Finn ihr Herz höher schlagen, sondern Loki übt scheinbar auch eine gewisse Anziehungskraft auf sie aus.

Was der Trilogie bisher gefehlt hat, war natürlich das obligatorische Liebes-Dreieck. Mit Auftreten von Loki wurde dieses Manko beseitigt. Wo ich im ersten Moment hiervon genervt war, habe ich mich dann aber ganz schnell "Team Loki" angeschlossen. Finn war mir schon im ersten Band sehr unsympathisch und daran hat sich auch in Entzweit nichts geändert. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum Wendy sich ausgerechnet Finn ausgeguckt hat. Loki benimmt sich zwar manchmal ein bisschen seltsam, aber wenigstens ist er freundlich Wendy gegenüber und behandelt sie halbwegs anständig.
Im zweiten Band der Tryll-Trilogie werden noch andere Charaktere weiter ausgebaut. So lernt man beispielsweise Elora etwas besser - und auch von einer anderen Seite - kennen. Zusätzlich bauen Matt und Rhys langsam eine Beziehung zueinander auf, was Wendy zwar freut, es ihr aber dennoch schwer fällt akzeptieren zu müssen, dass sie mit beiden nicht verwandt ist und eigentlich nicht zu ihnen gehört.
Wendy hat insgesamt eine große Entwicklung zum ersten Teil durchgemacht. Sie ist zwar immer noch in mancher Hinsicht etwas schwer von Begriff und sieht manchmal das Offensichtliche nicht, aber sie wirkt hier um einiges stärker. Sie trainiert ihre Fähigkeiten, akzeptiert ihre Rolle als Prinzessin immer mehr und scheint sich endlich mit ihrer Herkunft abgefunden zu haben. Dadurch wirkt Wendy reifer, was auch das Lesen angenehmer gestaltet.
Überhaupt lässt sich der Roman, wie auch schon sein Vorgänger, sehr leicht und schnell lesen.

Entzweit hat mir in vielerlei Hinsicht besser gefallen als der erste Band Verborgen. Es werden viele Fragen beantwortet, darunter auch die Grundlegende warum die Vittra an Wendy überhaupt so interessiert sind. Die Charaktere erscheinen nicht mehr so blass und vor allem Wendy sticht durch ihre Stärke heraus. Der Titel des Buches passt wie die Faust aufs Auge, denn Wendy ist in mehr als einer Hinsicht "entzweit".
Zusätzlich wird sehr viel potentielle Handlung für den dritten Band der Reihe aufgebaut. Das Buch endet zwar nicht mit einem fiesen Cliffhanger, aber trotzdem macht das Ende ungeheuer neugierig auf die weitere Handlung.
Wer den ersten Band der Trilogie gelesen hat, sollte sich Entzweit auf keinen Fall entgehen lassen!