Rezension

Sehr gut

Liebes Kind - Romy Hausmann

Liebes Kind
von Romy Hausmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Seit 4842 Tagen ist Lena verschwunden. Ihre Eltern haben die Hoffnung fast aufgegeben, als eine junge Frau bei einem Autounfall verletzt wird. Eine Frau, die Lena sein könnte. Eine Frau, die ihrem Entführer entkommen konnte. Ist ihr Leiden vorbei, oder geht es noch weiter?

Dieser Thriller fängt da an, wo andere Thriller enden. Diesen Satz habe ich oft gefunden, nachdem ich einige Rezensionen zu Liebes Kind gelesen habe. Dieser Satz fasst den Thriller ganz gut zusammen. Wie gehen die Opfer mit der neuen Situation um und habe ich mich überhaupt schon mal dafür interessiert, wie die Opfer damit umgehen und wie es weitergeht? Wohl eher nicht. 

Der Thriller wird aus drei Perspektiven erzählt. Die des Opfers, die des Vaters, der seine Tochter sucht und die der Tochter des Opfers, die in Gefangenschaft geboren wurde. Das ist sehr gelungen, weil ich so alle Situationen aus drei verschiedenen Blickwinkeln gesehen habe. So hat die Autorin das sehr gut gemacht, wo andere Autoren scheitern: Sie hat mich nicht zum Voyeur der Schrecken der Gefangenschaft gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen! Genauso wie die Emotionen, die durch das ganze Buch transportiert werden.

Sie hat keine neue Geschichte erzählt, aber wie sie das erzählt, ist ihr unglaublich gut gelungen. Denn Liebes Kind hat einen perfekten Spannungsbogen, durchgehend hohes Niveau und bis zum packenden Finale wusste ich nicht, welche Lösung die Autorin am Ende parat hatte.