Rezension

Sehr gut erzählt

Die Frauen von Skagen - Stina Lund

Die Frauen von Skagen
von Stina Lund

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Handlungsstränge, der erste spielt vor allem Ende bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts, der zweite 2018, 
berühren sich. Zwei Frauen stehen im Mittelpunkt, deren Geschichte erzählt wird: Marie Krøyer und Vibeke Weber.
Obgleich sie mehr als ein Jahrhundert trennt, vereint sie der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben.
Skagen: Die junge Asta ist im Haushalt der Triebkes als Gesellschafterin für Tochter Marie angestellt.
Marie hat das große Glück, dass ihr schöpferisches Talent von der Familie gefördert wird.
Das zu einer Zeit, in der für Frauen eine künstlerische Laufbahn fast unmöglich ist.
Hamburg: Vibeke soll in die Farbenfabrik ihres Vaters einsteigen. Gegen den Willen des Vaters reist Vibeke ins dänische Skagen, um dort Malerei zu studieren. Sie entdeckt ein Bild, von dem sie glaubt, dass es sich um ein unbekanntes Werk der Malerin Marie Kroyer handelt.

Die Autorin schafft es den Leser geschickt in die Geschichte zu entführen. Dabei hält sich Stina Lund an die biografischen Fakten.
Alles wurde sehr gut recherchiert. Das und liebevoll erdachtes mit vielen Details lässt diese Geschichte sehr lebendig werden.
Erzählt wird in zwei Handlungssträngen die sich wunderbar zu einer ganzen Geschichte zusammenfügen.
Die Charaktere sind sehr lebensecht gezeichnet.
Die Beschreibungen der Landschaft und der Arbeit der Künstler mit all ihren
Problemen und Nöten sind sehr gelungen. Man fühlt sich so mittig in deren Alltag.
Die Schreibweise ist gut und sehr bildhaft. Der Wunsch dort vor Ort zu sein und
dieses besondere Licht zu erleben ist sehr groß. Ein schöner Roman über die legendäre
Künstlerkolonie und ihren Persönlichkeiten.