Rezension

Sehr gut erzählt

Das Lichtenstein - Marlene Averbeck

Das Lichtenstein
von Marlene Averbeck

Bewertet mit 4 Sternen

Berlin 1913. Das Kaufhaus Lichtenstein bietet ein großes Sortiment an.
Allen voran solide Damenbekleidung. Die unterschiedlichsten Menschen
arbeiten dort. Das Ladenmädchen Hedi, klug, hübsch und mit einem fotografischen
Gedächtnis bekommt schnell reizvolle und herausfordere Aufgaben.
Oder Thea, eine Näherin, sie will später eine Familie gründen und ein finanziell sorgenfreies Leben führen.
Das Kaufhaus Lichtenstein ist wie eine große Familie. Sohn Jakob will das Kaufhaus gegen die mächtige Konkurrenz in die Zukunft führen.
Doch sein Bruder Ludwig hat andere Pläne.
Dann geht eines Tages das Kaufhaus Lichtenstein in Flammen auf.

Die kaiserliche Hauptstadt in den Jahre 1913 - 1918. Glanzvoll, laut und ärmlich.
Zwar leben viele Menschen in Armut. Aber sie verbindet mit den Wohlhabenden die Hoffnung auf Glück.
Berlin im letzten Jahr vor dem Ersten Weltkrieg ist eine pulsierende Metropole.
Die große Zeit der Warenhäuser in der Modegeschichten geschrieben wurde.
Hier werden historische Fakten mit dem Schicksal einer Kaufhausdynastie verwoben.
Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie sehr gut vermittelt.
Die Sorgen und Nöte der Familie Lichtenstein und die Schicksale der Mitarbeiter führen in eine
längst vergessene Welt.
Jedes Kapitel ist einer Person gewidmet. Da es der erste Band einer Trilogie ist, sind es sehr viele Figuren.
Zum Glück gibt es am Anfang des Buches ein Glossar.
Das macht es etwas leichter mit den Charakteren warm zu werden.
Diese und Ihre Entwicklungen sind sehr gut dargestellt.
Sehr viele Handlungsstränge werden gelegt.
Alles wird sehr detailverliebt beschrieben.
Das bremst etwas den Lesefluss trotz der wunderbaren Schreibweise.
Ein sehr gut recherchierter Roman mit sehr interessanten Charakteren und viel Spannung der Lust auf eine Fortsetzung macht.