Rezension

Sehr gute Dystopie

Partials 01. Aufbruch - Dan Wells

Partials - Aufbruch
von Dan Wells

Inhalt:
Die Menschen haben die Partials erschaffen, um einen Krieg für sie zu gewinnen. Das haben sie getan, doch danach lief nichts mehr nach Plan. Es brach ein Virus aus, das 99,9% der Weltbevölkerung ausgelöscht hat. Während nun also nur noch etwa 40.000 Menschen existieren und die Partials, die dafür verantwortlich sind, mit etwa einer Million stark in der Überzahl sind, müssen die Menschen um das Überleben ihrer Art bangen. Denn: Das Virus sorgt dafür, dass keine Babys überleben. Da bisher kein Gegenmittel gefunden werden konnte, sind die Partials womöglich die Einzigen, die die Menschheit retten können.

Meinung:
Die Geschichte des Buches spielt meiner Schätzung nach etwa um das Jahr 2080. Der Ausbruch des RM-Virus ist nun 11 Jahre her und seitdem hat keines der geborenen Kinder länger als drei Tage überlebt. Die Menschheit macht sich nun ernsthaft Sorgen über ihr Überleben. 
Die sechzehnjährige Kira kommt als erste auf die Idee, dass das Geheimnis der Immunität bei den Partials liegen muss und macht sich auf, einen von ihnen zu beschaffen, um ihn untersuchen zu können.
Das ist nicht einfach für sie, weil alle Menschen die Partials für das hassen, was sie den Menschen angetan haben, und ihren Plan nicht unterstützen. Trotzdem macht sie sich zusammen mit einigen anderen Jugendlichen auf den Weg.

Am Anfang der Geschichte passiert nicht viel. Es wird beschrieben, wie die Welt aussieht, was passiert ist, wie die Menschen jetzt leben. Man lernt Kira und ihre Freunde kennen und erlebt schließlich die Schlüsselereignisse mit, die Kira dazu bringen, das Land der Partials zu bereisen. Obwohl über viele Seiten nur genau das passiert, war ich kein bisschen gelangweilt, sondern vom Buch gefesselt. Zu ausführliche Beschreibungen und Erklärungen stören mich in Büchern gewöhnlich, aber der Autor hat seine Sache so gut gemacht, dass es das Lesen noch angenehmer und spannender machte, da man sich alles genau vorstellen konnte.

Kira hat die schnellste medizinische Ausbildung von allen Bewohnern der Insel gemacht und hat sich nun das Ziel gesetzt, eine Therapie gegen das Virus zu finden, an dessen Heilung ausgebildete Forscher und Ärzte seit elf Jahren arbeiten. Ein hohes Ziel für einen Teenager, aber trotzdem scheint es dem Leser nicht unmöglich zu sein. Kira ist mutig, sympathisch, clever und denkt logisch. Sie vermittelt einfach den Eindruck, dass sie weiß, was sie tut, selbst wenn sie sich nicht sicher ist. Sie ist eine gute Protagonistin, die ihre Fähigkeiten, aber auch ihre Grenzen kennt.

Da Kira ja auf der Suche nach einem Bekämpfer für das Virus ist und ihre Forschung einen relativ großen Teil des Buches ausmacht, bleiben Fachbegriffe und biologische Erklärungen nicht aus, allerdings werden auch Leser, die keine besonderen Biologiekenntnisse haben, nicht überfordert sein. Durch Kiras Überlegungen bzw. gedanklichen Anmerkungen wird genug erklärt, um alles verstehen zu können.

Die Spannung steigt proportional zur Menge an Informationen, die der Leser erhält. Immer, wenn eine neue Information aufgetaucht ist, zieht das natürlich Folgen nach sich. Das Buch ist unvorhersehbar und hat mich so manches Mal überrascht.
Das Buch endet zwar nicht mit einem direkten Cliffhanger, aber ich bin trotzdem sehr gespannt, wie es in Band 2 weitergehen wird.

Fazit:
Ein spannendes Buch mit einer sehr guten Protagonistin. Es hat mir sehr gefallen und ich kann es allen Fans von Dystopien empfehlen.
4,5/5 Punkten