Rezension

Sehr gute Fortsetzung ...

Töchter des Mondes - Sternenfluch - Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Sternenfluch
von Jessica Spotswood

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension zu „Töchter des Mondes – Sternenfluch“, von Jessica Spotswood.

Inhalt:

Cate lebt nun seit einigen Wochen im Kloster der Schwesternschaft. Glücklich fühlt sie sich dabei nicht, sie vermisst ihre Familie und meidet den Kontakt zu den anderen Schwestern. Sie will nach Hause zu ihrer Familie und Finn.

Die Schwesternschaft erwartet viel von Cate, vor allem da sie die Hexe aus der Prophezeiung sein soll, doch bis her haben sich noch keine hellseherischen Fähigkeiten bei ihr gezeigt. Cora, die Leiterin des Klosters möchte unbedingt Cates Vertrauen gewinnen, doch auch Inez, welche die Stellvertreterin darstellt, versucht Cat auf ihre Seite zu ziehen.

Inez und Cora haben zwei verschiedene Ansichten von der Zukunft und wie mit der Bruderschaft umzugehen ist. Da Cora bereits schwer krank ist und man davon ausgehen muss, dass sie stirbt, versuchen beide Cate die „richtigen Strategien“ aufzuzwingen. Da Cate voraussichtlich die Auserwählte ist, welche die Hexen wieder an die Macht bringen soll, wird sie die Nachfolgerin von Cora sein, doch erst wenn sie volljährig ist. Inez soll bis dahin die Schwesternschaft anführen.

Im Laufe der Geschichte wird Cate immer verzweifelter, weil sie nicht weiß, wie sie auf die einzelnen Ereignisse reagieren soll.

Die Charaktere:

Cate hat mir unglaublich gut gefallen. Sie war teilweise so verzweifelt, ich wäre an ihrer Stelle in Tränen ausgebrochen. Doch sie hat gekämpft und versucht das Richtige zu tun. Nicht immer war sie sich in ihrem Handeln sicher und sie hatte oft Zweifel, ob sie die richtigen Entscheidungen trifft. Auch dies konnte ich gut nachvollziehen. Da die Schwesternschaft sie im ersten Teil von „Töchter des Mondes“ gezwungen hat dieser beizutreten, kann sie dieser nicht trauen. Alle wollen ihre Macht oder ihren Tod. Sie kann sich nur an ihre Schwestern wenden. Doch kann sie dies wirklich?

Cate wirkt im zweiten Teil viel stärker, was wirklich viel Spaß macht, sie bei ihren magischen Künsten zu beobachten. Die Prophezeiung wird Cate immer wieder vor Augen gehalten, was ihr ziemlich Angst bereitet. Denn eine der drei Schwestern soll noch vor der Jahrtausendwende sterben, durch die Hand einer anderen Schwester. Im ersten Buch konnte ich mir das noch nicht so richtig vorstellen. Nach dem zweiten Teil muss ich jedoch sagen, dass ich es mir sogar ziemlich gut vorstellen kann. Hier kommt der Charakter Maura ins Spiel. Ich habe ja schon oft von Charakteren gelesen, welche mehr als unsympathisch waren. Aber Maura mit ihren schlechten Launen, ihrer Eifersucht und ihren Intrigen war ein so schrecklicher Charakter, dass ich mir schon teilweise gewünscht habe, dass eine der Schwerstern, Cate oder Tess ihr endlich den Garaus macht.

„Cate wird diesen Krieg nicht gewinnen, weißt du?“, erklärt Maura. Der Schnee fällt jetzt immer dichter, die Schiffe in der Ferne sind bereits nicht mehr zu erkennen. Der Boden unter meinen Absatzstiefeln ist glatt.
„In diesem Krieg sind Kämpferinnen wie Inez und ich gefragt. Kämpferinnen die bereit sind zu tun, was nötig ist.“
„Wir befinden uns aber nicht im Krieg“, fahre ich sie an. „Und das ist auch gut so, denn die Brüder sind hundertmal mehr als wir.“
„Aber wir sind hundertmal so mächtig.“ Ihr Lächeln ist kalt, als sie auf den Hafen hinausblickt.

Zitat Seite: 267

In diesem Zitat wird denke ich ganz gut klar, wie Maura tickt. Sie ist völlig besessen und ich denke sie kann durch den Hass auf Cate nicht mehr wirklich klar denken. Für mich sieht es so aus, als wenn sie hauptsächlich nur das tut, was nicht dem entspricht, was Cates Entscheidungen wären. Sie will sich unbedingt von ihr abgrenzen, immer besser und beliebter sein und sieht dabei nicht, wie falsch sie eigentlich handelt.

Tess dagegen ist ein reizender Charakter. Sie ist kein kleines Mädchen mehr, auch wenn sich ihr Alter noch oft zeigt, denkt sie voraus und versucht, ebenso wie Cate das Richtige zu tun. Oft verhält sie sich viel älter als sie eigentlich ist. Ich mag sie sehr gern.

Meine Meinung / Fazit:

Dieses Buch war wie ein Marathonlauf. Die Spannung wurde von Frau Spotswood von der ersten bis zur letzten Seite gehalten und mein Herz hat sich auch jetzt noch nicht beruhigt. Die Ereignisse sind sehr schön beschrieben worden und man konnte nicht aufhören zu lesen, sei denn man wollte sich mal kurz beruhigen.

Die Charaktere waren toll in Szene gesetzt, dass man jede Emotion und Reaktion der Schwestern verstehen konnte oder sich eben über sie ärgern musste. Ob nun Maura mit ihrem miesen Charakter oder Cate, welche versuchte das Richtige zu tun.

Die Bruderschaft zeigt in diesem Teil noch mehr Härte. Frauen sind für sie wie Schoßhündchen und sollten auch nicht mehr Rechte als diese haben. Auf einige Aktionen der Bruderschaft dürften jeden Leser mit Tränen reagieren. Wenn ihr an dieser Stelle seid, wisst ihr, was ich meine.

"Töchter des Mondes – Sternenflucht", ist eine gelungene Fortsetzung und vielleicht sogar noch besser als der erste Teil, denn hier geht es mit der Magie richtig zur Sache. Die Schwestern und auch die anderen Hexen zeigen hier, was sie wirklich können. Wir dürfen gespannt auf den dritten Teil sein, denn dieses Buch endet mit einem Cliffhanger, der es in sich hat.

Ich kann jedem Leser, der den ersten Teil schon gelesen hat nur zum zweiten Teil raten, denn im Gegensatz zu anderen Trilogien handelt es sich nicht nur um einen Übergangsroman, sondern um spannende und lesenswerte Lektüre.

Von mir gibt es ganz klar volle 5 Sterne und ich warte sehnsüchtig auf den Folgeband.