Rezension

Sehr guter Thriller

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
von James Carol

Bewertet mit 4 Sternen

Warum habe ich das Buch gelesen? Früher habe ich fast ausschließlich Thriller gelesen. Als dann die große „Dystopien-Welle“ kam, habe ich mein Interesse daran (wieder) entdeckt und mir kamen Thriller immer mehr gleich vor (was bei ein und demselben Genre oberflächlich gesehen klar ist). Ich habe aber auch viele durchschnittliche bis schlechte Thriller gelesen, die dazu betrugen, dass ich von ihnen abtrieb. Durch das Wanderbuch und mein Interesse an diesem Buch hier, habe ich die Chance ergriffen und habe daran teilgenommen.

Jefferson Winter ist ein Profiler, der aber einen sehr sympathischen Charakter hat. Profiler finde ich im wahren Leben schwachsinnig, aber ich rede nun vom Land der Bücher. Winter weiß zwar auch Dinge, die mit ihrer Begründung an den Haaren herbei gezogen sind, jedoch nimmt dies in seinen erzählten anderen Fällen – von denen wir nicht viel erfahren – mehr die Überhand, als in seinem aktuellen Fall. Sein Vater war ein Serienmörder. Dies wird mehrfach erwähnt und spielt in Gesprächen oft eine „Eisbrecher“-Rolle, jedoch ist es an sich total irrelevant. Erst jetzt beim Reproduzieren des Buches merke ich, dass es mich stört, dass dieses Detail mit aufgenommen wurde, ohne eine relevante Bedeutung für das Buch. Winter wäre für mich auch ohne seinen familiären Hintergrund ein in sich schlüssiger Charakter geworden – für mich braucht er keine wahnsinnige Vergangenheit.

Zwischen den Ermittlungen erfahren wir ungefähr im Verhältnis 1/3 oder ¼ auch sehr viel über die momentan Entführte des Serienmörders. Dies erinnerte mich sehr an den Roman „Erbarmen“ von Jussi Adler Olsen – aber im positiven Sinne! Von Erbarmen war ich zutiefst enttäuscht und das vor allem auch aufgrund der Szenen der Entführten. Es ist nicht viel passiert und generell waren die Abschnitte dafür immer viel zu kurz. Anders macht es James Carol. Das hat mir an dem Buch außerordentlich gefallen. Es kamen dadurch außerdem auch nicht nur Cliffhanger nach jedem Kapitel, sondern auch über die Kapitel hinweg zustande.

Insgesamt war das Buch sehr spannend und wurde im Laufe immer spannender. Durch vor allem zwei große Wendungen hatte man „Schnapp-Atmung-Momente“, wobei die zweite Wendung zwar interessant, aber doch leicht zu viel war.

Fazit: Für einen Thriller mit Profiler – spannend und abwechlungsreich!