Rezension

Sehr gutes Buch!

Elizabeth wird vermisst - Emma Healey

Elizabeth wird vermisst
von Emma Healey

Bewertet mit 5 Sternen

Maud ist an Alzheimer erkrankt. Mit der Unterstützung ihrer Tochter Helen und einer Pflegekraft kann sie auch weiterhin das leben in ihrem Häuschen bewältigen. Besonders wichtig ist ihr ihre Freundin Elizabeth. Doch die wird plötzlich von Maud vermisst. Keiner kann oder will ihr bei der Suche helfen, doch Maud lässt nicht locker.

Als Sozialarbeiterin habe ich (nur) mit dem Thema Demenz zu tun. So bin ich in der Buchhandlung wie magisch zu „Elizabeth wird vermisst“ von Emma Healey gezogen worden, obwohl die Thematik gar nicht offensichtlich war. Gelesen habe ich das Buch dann auch mit einem Auge aus beruflicher Sicht. Gerne nehme ich hier mein Fazit vorweg: beide Augen, sowohl das der privaten Leserin als auch das berufliche sind begeistert von diesem Buch.

Aus der Sicht von Maud werden die Geschehnisse beschrieben. Dadurch erfährt der Leser Einblicke in die mögliche Denkweise von Menschen mit Demenz. Dadurch wird sehr realitätsnah aufgezeigt, wie Menschen mit Demenz ihre Umwelt erleben, und wie diese auf sie reagiert: durch mangelnde „Ernstnahme“, fehlendes Verständnis bzw. Verstehen der scheinbar merkwürdigen Verhaltensweisen (die aber nun mal zumeist in der Biographie begründet sind). Erlebbar wird für den Leser, wie sich im Verlauf der Erkrankung für den betroffenen immer mehr  Vergangenheit und Gegenwart vermischt. Und wie sich das auch auf die Angehörigen auswirkt. Dabei wird aber die Angehörigenseite, in diesem Fall Tochter Helen niemals nur negativ dargestellt, was ich sehr gut fand.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte beschreibt respektvoll, wie sich eine Demenz auswirkt und verbindet dies mit einer spannenden und auch rührenden Geschichte. Auch die Auflösung am Schluss fand ich sehr gelungen und zu der Geschichte passend. Eine klare Leseempfehlung!