Rezension

Sehr gutes Debüt, mehr davon!

Die Wandlerin - Mona Stärck

Die Wandlerin
von Mona Stärck

Schreibstil: Der Schreibstil ist bei diesem Schmuckstück nicht so locker flockig wie man es eigentlich aus dem Jugendbuch-Genre gewohnt ist, was natürlich verständlich ist angesichts des High-Fantasy Einschlags. Ich kann Euch aber beruhigen, man versteht alles und das klang jetzt vielleicht schlimmer, als es eigentlich ist. Denn ich flog nur so durch die Seiten, nachdem ich in die Geschichte gefunden hatte.
Wir tauchen in die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven ein, ein größerer Teil davon nimmt aber Mella ein.

Meinung: Der Einstieg in das Buch beschäftigt sich neben dem Kennenlernen der Figuren und deren Hintergründen, auch mit der Einführung in eine Welt, in der Menschen und Drachen nicht friedlich zusammen leben. Die einzigen Stolpersteine, die mir das Buch zum Anfang in den Weg gelegt hat waren die Namen. Ob sie nun Charakteren, Städten oder Königreichen gehörten. Aber das war nach einiger Zeit auch überwunden.
Mella ist ein sehr impulsiver Charakter, was sie manchmal über das Ziel hinausschießen lässt. Sie ist jung, was sie manchmal ohne nachzudenken handeln lässt, doch strahlt sie in den meisten Fällen eine Stärke und Autorität aus, die mich ihr Alter haben vergessen lassen. Mella ist das typische Beispiel eines Charakters, der über sich hinaus wächst!
Aavon, Magier, Mentor und guter Freund von Mella konnte mich absolut überzeugen. Als eine Figur die so viel Verkörpert, dass es für einen weiteren Charakter reichen würde. Ich hab ihn nie als den kaum alternden Magier gesehen, in meinen Augen war er immer jünger. Was natürlich im extremen Gegensatz zu seinem Erlebten steht.
Das Buch ist gespickt mit einer Vielzahl an Charakteren, die ich nicht als Nebencharakter bezeichnen würde, da sie in manchen Passagen tragende Rollen übernehmen und jeder Charakter sehr gut ausgearbeitet ist. Kelitiah, Mellas Schwester, ist sehr weise und auch wenn sie nicht direkt mit Mella verwandt ist, so ist sie doch gleichermaßen schnell aus der Ruhe zu bringen. :) Dann hätten wir noch Nemira, eine Nymphe deren Handlung in der Geschichte mir erst später klar wurde, sie passt aber perfekt ins Buch trotz weniger Auftritte. Sàremi, ein Elf aus dem ich teilweise nicht ganz schlau wurde, jedoch war er mir von Anfang an sympatisch, bis auf einen kleinen Aussetzer. :) 
Die Autorin konnte mit der Fantasy im Buch bei mir absolut punkten. Neben vorhandenen Elementen der Fantasy, die den meisten wohl bekannt sein werden, verknüpft Mona Stärck diese gekonnt mit ihren eigenen wundervollen Ideen. Ich war schon zu Beginn völlig fasziniert wie sie die Wandlung von Mensch zum Drachen beschreibt und somit auch schnell gefesselt von der Geschichte! Alles, aber wirklich alles, kann man sich bis ins kleinste Detail genauestens vorstellen, weil die Autorin einen sehr detailreichen Schreibstil hat.
Ein großes Thema im Buch sind Kämpfe und Kriege, auch wenn es ein paar romantische Einschläge gibt, werden diese zu keinen großem Thema. Ich lege daher jedem nahe, sich genau zu überlegen, ob Euch diese Geschichte interessiert. Kitsch, Prinzessinnen-Probleme oder ähnliches, werdet Ihr hier vergebens suchen. Bekommt dafür aber einen fast perfekten Fantasy-Roman, der so viel mehr Potenzial aufweist, dass ich mir hier gut und gern noch mindestens zwei Bände mehr vorstellen kann.

Fazit: Ein Fantasy-Roman, der in mir ein paar Erinnerungen an "Der Herr der Ringe" wachgerufen hat.