Rezension

sehr gutes Debüt mit charismatischen Figuren und einer fantasievollen Welt

Schatten über Nargon - Nicole Wollschlaeger

Schatten über Nargon
von Nicole Wollschlaeger

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Eigentlich wollte sich Daniel auf dem Jungsklo nur vor Matze und seiner Gang verstecken. Als jedoch plötzlich ein kleiner buckliger Mann namens Marvinius in der Toilettenkabine auftaucht, wartet eine ganz andere Herausforderung auf ihn: Marvinius nimmt ihn mit ins Land Nargon, wo Daniel die Kugel des Kummers zurückholen soll, die der teuflische Burbas Bittermund gestohlen hat. Ehe er sich versieht, steckt Daniel mitten in einem haarsträubenden Abenteuer. Doch zumindest steht ihm mit Herrn Tasso ein ausgewachsener Drache zur Seite. Das ist schon mal ein Anfang … (Quelle: Impress)

Meine Meinung:

Daniel wird ständig von seinem Mitschüler Matze und dessen Gang gemobbt. Als er sich eines Tages mal wieder in der Jungstoilette versteckt taucht dort plötzlich ein ihm total fremder Mann namens Marvinius zu Kummerfels auf. Er nimmt Daniel mit nach Nargon, wo dieser eine Aufgabe erfüllen soll. Daniel soll die Kummerkugel wieder beschaffen, die von Burbas Bittermund gestohlen wurde. Nargon droht nun von den Kummergedanken überschwemmt zu werden.

Ehe Daniel sich versieht steckt er gemeinsam mit noch ein paar Gefährten, unter ihnen ein Drache, mitten in einem Abenteuer …

Der Fantasyroman „Schatten über Nargon“ stammt von der Autorin Nicole Wollschlaeger. Es ist das Debütwerk der Autorin, in dem sie den Leser in eine Fantasywelt entführt.

Der Protagonist Daniel Schuler ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er wird immer wieder von seinem Mitschüler Matze und dessen Gang gemobbt. Sein Vater ist Hausmeister an seiner Schule, die Mutter hat Daniel nie kennengelernt. Daniel ist sehr sympathisch, wirkt aufgeschlossen, hat aber nicht besonders viel Selbstbewusstsein. Dies ändert sich jedoch im Verlauf der Handlung.

Die Personen und Kreaturen in Nargon haben mir ebenso gut gefallen. Sie alle haben recht merkwürdige Namen.

Da wären beispielsweise Marvinius zu Kummerfels, der Daniel nach Nargon holt. Dann ist da ein Drache, sein Name Herr Tasso. Er hat Daniel für die Mission die Kummerkugel zurückzuholen ausgewählt. Herr Tasso verbirgt ein Geheimnis vor Daniel, welches erst zum Ende hin gelüftet wird. Ein weiterer Begleiter von Daniel sind Ferdinand zu Kummerfels, der kleinste der Kummerkugelretter. Er ist ein eher mürrischer Kerl, der selten ein Lächeln auf den Lippen hat.

Und es gibt noch Burbas Bittermund. Diese Person ist in Nargon etwas Besonderes. Als herauskommt wer bzw. was Burbas ist war ich ja schon ein wenig überrascht.

Auffallend in Nargon ist, die Bewohner sprechen sich alle mit „Sie“ und ihrem Nachnamen an. Sie waren so immer eine gewisse Distanz zueinander.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig lesbar. Die Szenen und Schauplätze sind gut beschrieben, man bekommt einen guten Eindruck.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Daniel, wobei Nicole Wollschlaeger den personalen Erzähler verwendet hat.

Die Handlung selber ist spannend gehalten. Neben den Fantasyelementen hat die Autorin auch das Thema Mobbing in der Schule mit eingebaut. Man ist direkt zu Beginn im Geschehen drin, es erfolgt keinerlei große Einleitung.

Das Ende hat mir ebenso gut gefallen. Besonders Daniel Entwicklung kommt glaubhaft rüber und ich fand sie passend zur gesamten Geschichte. Das Buch ist abgeschlossen, es wird alles aufgelöst und Fragen, die während des Lesens entstanden sind, werden beantwortet.

Fazit:

„Schatten über Nargon“ von Nicole Wollschlaeger ist ein sehr gutes Debüt der Autorin.

Charismatische Figuren, ein leicht lesbarer Stil und eine fantasievolle Welt wissen wirklich gut zu unterhalten.

Ein durchaus lesenswerter Fantasyroman.