Rezension

Sehr informativ

Die Lotosblüte
von Hwang Sok-Yong

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover des Buches hat etwas verträumt verspieltes. Und es ist einfach nur wunderschön.

 

Inhalt: Die 15 jährige Chong Shim wird von ihrer Mutter an einen Mädchenhändler verkauft und wird so zur Ehefrau eines alten Chinesen. Ein Martyrium beginnt für das junge Mädchen. Als der 80 jährige dann stirbt wird sie von dessem jüngsten Sohn in einem Bordell zur Prostituierten ausgebildet und bekommt einen neuen Namen. Doch das ist erst der Beginn ihrer Odyssee. Sie wird weiter verkauft und arbeitet in weiteren Bordellen in verschiedenen Städten.

 

Meine Meinung: Ein außergewöhnliches Buch mit einem sehr eigenen Schreibstil, das mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen hat. Allerdings waren mir manche Szenen einfach zu langatmig. Der Autor hat insgesamt zwar sehr gut recherchiert aber er ist auf einige geschichtlichen Dinge einfach zu intensiv eingegangen. Das hat manchmal den Lesefluß gestört und auch von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.

Mit Chong hatte ich von Anfang Mitleid, von der eigenen Mutter verkauft und dann in diesem Strudel aus Zwangsprostitution gelandet. Allerdings hat mich ihre Wandlung dann doch fasziniert. Auch ihr Geschick, sich bestmöglich zu verkaufen und meist als leitende Geisha zu arbeiten.

Eine wirklich erstaunliche junge Frau.

Insgesamt ein sehr informatives Buch, mit geschichtlichem Hintergrund der die Martyrien der Frauen Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeigt.

Mein Fazit: Trotz einiger Schwächen klare Leseempfehlung und 4 Sterne.