Rezension

sehr informatives Sachbuch

Wir gehen zur Schule! -

Wir gehen zur Schule!
von Lena Kathinka Schaffer

Mit diesem wunderschönen Bilderbuch haben wir uns schon ein wenig auf die Schule eingestimmt. Unser Schulweg ist ja kurz und eher unspektakulär, man kann zu Fuß gehen und braucht keinen Bus oder Auto (wenngleich es natürlich Eltern gibt, die 100m mit dem Auto fahren). Doch was für uns hier Alltag ist, ist anderswo ganz anders. Und so begleitet man in diesem Buch Kinder auf ihrem Weg zur Schule - in Argentinien, USA, der Arktis, Schweiz, Kenia, Indien und Papua-Neuguinea.

Jedes Kapitel ist gleich aufgebaut. Es gibt zunächst Informationen über das Land. Diese sind sehr ausführlich und waren für meinen 6 Jahre alten Sohn noch etwas viel. Für den 8 Jahre alten Zwerg und mich hingegen war das sehr spannend. Nach Informationen über das Land folgen Einblicke ins Alltsgsleben, die ich persönlich sehr wichtig fand, weil das Leben anderswo ja ganz anders ist. Dabei werden auch klassische Speisen vorgestellt. Das Herzstück bildet ein Wimmelbild vom Schulweg. Dieses nimmt immer eine Doppelseite ein. Es folgen Informationen über den Schulweg und die Schule.
Die Informationen sind sprachlich zwar einfach gehalten, aber sehr ausführlich. Wir haben immer nur ein Land gelesen, da ging es mit der Aufmerksamkeit gut. Die Bilder und der Text sind sehr realistisch und beschönigen nichts: ob die Zurücktreibung der Natureinwohner in Reservaten, hohe Fluktuation, Kinderarbeit, große soziale Unterschiede: alles wird kindgerecht, aber sachrichtig erklärt. Ich fand die Informationen wirklich gut aufgearbeitet und auch die Illustrationen passen hervorragend zum Text und regen zum Entdecken an. Es ist kein Buch, das man mal schnell zwischendurch liest. Für mich ist es fast wie ein Lexikon, ein Nachschlagewerk, wo man immer mal wieder ein Kapitel liest und schauen kann, wie Schule und Schulweg weit entfernt aussieht. Positiv hervorzuheben ist noch, dass immer eine Familie vorgestellt wird und auch betont wird, dass das ein Beispiel ist und es viele andere Möglichkeiten gibt auch in dem Land. Es wird so versucht, Klischees zu vermeiden, wenngleich man sie nie ganz vermeiden kann.