Rezension

Sehr interessant!

Sei kein Spießer, sei katholisch! - Wilhelm Imkamp

Sei kein Spießer, sei katholisch!
von Wilhelm Imkamp

Bewertet mit 5 Sternen

"Monsignore Pop" - Hardliner der katholischen Kirche

In seinem Buch Sei kein Spiesser, sei katholisch!" geht er konkret den einfachen aber brisanten Fragen Wofür steht die katholische Kirche?", Was ist ihr noch heilig?" und Wie erreicht sie die Menschen?" nach.

Sein Hauptkritikpunkt: die ständige Versuchung der Kirche, sich dem Mainstream anzupassen! Er kreiert dafür das Schlagwort clerical correctness". Diese findet sich z.B. in der Pressearbeit der Kirche, manchmal fatal, weil sie nicht anecken möchte" oder auch in der Beschwichtigungspolitik der Kirche, die sich u.a. mit Umweltfragen befasst statt mit dem Leben von Jesus Christus.

Seine Forderung: Der Katechismus muss in die Gesellschaft getragen werden, und zwar mit klaren Worten." Die Dogmen wie das Zölibat, das Fegefeuer, die Schöpfungsgeschichte und das Allerheiligste Altarsakrament sollen von der Kirche und ihren Vertretern klar transportiert und von den Gläubigen selbstbewusst vertreten werden. Durch diese deutliche Positionierung ermutigt er, sich gegen den Zeitgeist zu stellen, die Abgrenzung zu den Mainstream-angepassten Spiessern zu erreichen. Auch sollen Priester keine intellektuellen Kuscheltiere mehr sein sondern sich z.B. durch ein angemessenes Priestergewand selbstbewusst ihrem Amt stellen und sich auf die Seelsorge konzentrieren statt sich dem Bild eines Eventmanagers anzugleichen.

Sehr provokativ dürften besonders in den Reihen der Kirchenmodernisierer seine Ausführungen bezüglich des ökomenischen Kirchentages, den er Parteitag des Zeitgeistes" nennt, die Zulassung der Frau zum Priestertum, die er ablehnt oder auch die Darstellung der Heiligen Inquisition als Befreiungsbewegung sein. Dieser Befreiungsbewegung verdankt die Gesellschaft die Erneuerung des Rechtssystems sowie die Einführung der Pflichtverteidiger.

So klar, wie Imkamp spricht, fordert er von der Kirche, dass sie so klar reden sollte, dass man sie genau versteht und gegebenenfalls auch weiß, wogegen man ist".