Rezension

Sehr interessant, aber für mich kommt es an den Marsianer nicht heran

Der Astronaut -

Der Astronaut
von Andy Weir

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ryland Grace erwacht in einem Raumschiff zusammen mit zwei Leichen und weiß zu Beginn nicht einmal mehr seinen Namen. Was ist passiert? Schritt für Schritt kämpft er sich durch das Puzzle seines Gedächtnisses und irgendwann erinnert er sich zumindest daran: die Erde wird bedroht. Kleine Wesen rauben der Sonne ihre Energie und schon bald wird der Punkt erreicht sein, an dem die Erde stirbt.

Ryland wurde in den Weltraum, genauer in das System Tau-Ceti geschickt, um das zu verhindern. Wenn er doch nur noch wüsste, wie.

 

 

Ich liebe der Marsianer! Wirklich, das Buch gehört definitiv zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Also ist es keine große Überraschung, dass ich mir dieses Buch sofort holen musste. Allerdings ist es vom Aufbau her ganz anders.

 

Ryland Grace weiß am Anfang einfach gar nichts. Er hat keine Ahnung, wo er ist, was überhaupt los ist, wie er heißt und warum da zwei mumifizierte Leichen sind. Immer wieder melden sich Bruchstücke seiner Erinnerung und nach und nach setzt er das Puzzle zusammen. Doch, sobald er glaubt zu wissen, was los ist, gibt es neue Puzzlestücke und das Bild ergibt keinen Sinn mehr, also versucht er die Lücken zu füllen und das immer und immer wieder.

 

Ich mochte Ryland, er ist wie der Marsianer sehr witzig und gern auch mal knochentrocken. Ich fand es aber schade, dass die Geschichte immer wieder durch die plötzlichen Erinnerungen unterbrochen wurde. An sich fand ich es nicht schlecht, dass er sich nicht erinnern kann und es macht auch Sinn, aber die Erinnerungen kommen ohne Vorwarnung und man muss sich oft erst mühsam orientieren, wo man denn jetzt gerade ist, ebenso, wenn man von der Vergangenheit zurück in die Gegenwart springt. Man wird oft verwirrt, nicht nur wegen der vielen Fachbegriffe und dem naturwissenschaftlichen Kram – der wirkte sehr überzeugend! – sondern auch weil seine Erinnerungen eben lückenhaft sind.

 

Irgendwann verkommt das Buch leider zu einer Aneinanderreihung von Erinnerungen, unterbrochen von ein paar Lückenfüllern in der Gegenwart. In den Erinnerungen geht es immer darum, dass Ryland vor ein Problem gestellt wird und eine Lösung finden muss. Und das wiederholt sich dann. 

Es wird aber wieder deutlich besser, als Rocky dazu kommt. Es wird witziger, faszinierender und spannender. Trotzdem hat es nicht so gezogen, wie der Marsianer. Mir fiel es deutlich schwerer dranzubleiben.

 

 

Fazit: Das Buch nicht langweilig, weil das Thema sehr interessant und Ryland auch sympathisch ist. Man will wissen, wie es mit ihm weitergeht, ob er seine Mission erfüllen kann und dergleichen. Doch es hat seine Längen. Mir fiel es nicht so leicht dranzubleiben, wie bei „Der Marsianer“, es ist einfach ein komplett anders aufgebautes Buch. Es steckt wieder viel Wissenschaft darin, was interessant ist, aber auch oft verwirrend. Dem Marsianer konnte ich folgen, Ryland leider nicht immer. Es hat seine Längen und manchmal zieht es sich sehr. Es bleibt interessant, aber man muss sich durch manche Passagen durchkämpfen.

Mein Liebling ist Rocky – ich kann euch aber leider nicht verraten, wer oder was das ist, sonst würde ich spoilern. 

 

Das Buch ist wirklich interessant und stellenweise auch spannend, aber manchmal musste ich wirklich kämpfen, um dranzubleiben und es hat mich auch mehr als ein Mal verwirrt.

 

Von mir bekommt es 3,5 Sterne.