Rezension

Sehr interessant und tiefgründig

Unsere Namen - Dinaw Mengestu

Unsere Namen
von Dinaw Mengestu

~~Zitat:

"Keine zwei Menschen auf der Welt werden sich je mehr geliebt haben als wir."

Inhaltsangabe:

Zwei gegensätzliche und doch verwandte Welten spannend, bewegend und verstörend nah, von einer der stärksten jungen Stimmen Amerikas. Was stimmt nicht mit diesem Mann namens Isaac? Dem Afrikaner ohne Vergangenheit, der plötzlich in dem verschlafenen Nest im Mittleren Westen auftaucht? Eigentlich soll die junge Sozialarbeiterin Helen dem geheimnisvollen Fremden den amerikanischen Way of Life näherbringen, doch schon bald entwickeln sich irritierende Gefühle zwischen den beiden. Jahre zuvor in Kampala, Uganda: Isaac und sein Freund leben in einer Ära der Diktatoren, der gesellschaftlichen Umstürze, der Hoffnung auf Besseres. Sie schließen sich einem revolutionären Kreis an, doch verlieren sie bald die Kontrolle über die Ereignisse. Je mehr Helen von Isaacs nebulöser Vergangenheit in Erfahrung bringen kann, desto größer wird das Verwirrspiel um seine Person. Was hat Isaac zu verbergen? Und was bedeutet das für ihre Liebe?

Meine Meinung:

Naja zum Cover kann ich nicht viel sagen, es hat nun mal nicht wirklich einen Ausdruck außer der schwarzen Farbe.. Ob ich die gut gewählt finde weiß ich nicht so wirklich, aber ich finde sie irgendwie zu negativ für die Geschichte zu traurig und das Buch wirkt nach außen hin leicht, als wäre es ein Thriller, was es überhaupt nicht ist. Die Schrift finde ich aber sehr schön und auch, dass der Titel durchgestrichen ist, macht Sinn, deshalb gebe ich mich damit zufrieden, nur finde ich, man hätte sich etwas mehr Mühe mit der Aufmachung geben können..

Der Schreibstil war schön, ich konnte mich von Anfang an gut in die Geschichte und die Situationen hineinversetzen, konnte alles nachvollziehen und verstehen und war von der Handlung ziemlich gefesselt. Es gab zwar einige Passagen, die sich etwas in die Länge gezogen haben, aber im Großen und Ganzen war ich damit zufrieden.

Mhm.. Die Charaktere... Isaac/Langston/usw. fand ich sehr sympathisch und unglaublich interessant, ich konnte mich super in ihn hineinversetzen und ihn verstehen, sein Leben war spannend und ich habe immer gerne von ihm gelesen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, eine Art letzte Distanz zu ihm während des gesamten Lesens einfach nicht überbrücken zu können, den Zugang hab ich dann leider nicht ganz gefunden... Bei Helen war das noch viel stärker, ich konnte mich nicht so wirklich mit ihr anfreunden, sie war mir zwar sympathisch, aber irgendwie war sie so verklemmt, hat nicht viel von sich preisgegeben und ich konnte mich einfach nicht mit ihr identifizieren, was echt schade war...

Die Geschichte an sich war interessant, aufschlussreich und spannend, aber wenn ich ehrlich bin so gar nicht dass was ich erwartet hätte. Die Kapitel, in denen Isaac von seinem früheren Leben berichtete waren ohne Frage einfach super zu lesen, spannend geschrieben und interessant, aber die Liebesgeschichte zwischen ihm und Helen konnte mich nicht wirklich überzeugen.. Ich weiß nicht, o es daran liegt, dass sie mir nicht tiefgründig genug war, denn eigentlich war sie das schon, wahrscheinlich war mir das ganze einfach zu unpersönlich und aufgesetzt, ich bin nicht in die Stimmung hineingekommen, um mich reinzudenken und in folge dessen war meine Begeisterung nicht wirklich groß... Es gab noch eine Sache, die mich wirklich sehr enttäuscht hat (Wer nicht gespoilert werden will,. sollte den Rest des Abschnitts überspringen) und das war die Tatsache, dass der richtige Name von Langston nicht zur Sprache kam, und das, nach dem sogar ein Anfangsbuchstabe genannt wurde... Für mich ist das kein "Stilmittel" oder in irgendeiner Weise logisch, sondern nur unvollständig..

Alles in allem war das Buch zwar schön und alles, aber ich weiß einfach nicht genau, was ich davon halten soll.. Ich gebe der Geschichte mal 3,5 Sterne und werde vielleicht noch mal gründlicher über das Buch nachdenken...