Rezension

Sehr interessante und spannende Mondwelt

Artemis, 2 Audio, - Andy Weir

Artemis, 2 Audio,
von Andy Weir

Bewertet mit 4 Sternen

Ich gehöre zu den wenigen, die Andy Weir ersten Roman „Der Marsianer“ noch nicht kennen und bin deshalb relativ offen und ohne große Erwartungen an den Roman herangegangen. Andy Weir entführt den Leser nach Artemis, der einzigen Stadt auf den Mond. Dort lebt Jazz, eine junge Frau und Schmugglerin. Ein neuer Auftrag verspricht einen guten Gewinn, also lässt sie sich auf das illegale Geschäft ein, nichts ahnend, dass sie damit nicht nur sich in Gefahr bringt.

Da ich das Buch als gekürzte Hörbuchfassung  gehört habe, bezieht sich meine Rezension darauf.

Mit der Protagonistin Jazz hatte ich so meine Probleme. Sie ist Mitte 20, benimmt sich aber auch oft wie ein Teenager, z.B. handelt sie oft ohne die Konsequenzen zu bedenken oder sie sind ihr egal. Ihre Entscheidungen konnte ich oft nicht ganz nachvollziehen. Außerdem fährt sie sehr schnell aus ihrer Haut. Für mich ist sie deshalb kein einfacher Charakter, mit dem ich sofort mitfühlen konnte.

Durch einen Briefwechsel zwischen Jazz und Calvin, der im Roman immer wieder eingestreut wird,  hat es der Autor aber auch geschafft, eine einfühlsamere Seite von Jazz zu zeigen. Und sie gewinnt dadurch mehr an Tiefe. Am Ende kann man eine Entwicklung von Jazz erkennen ohne dass sie ihre typische Art verliert.

Was mir aber besonders gut an dem Roman gefallen hat, war Artemis. Andy Weir hat diese Stadt einfach wunderbar geschrieben, für jede Kleinigkeit hat er eine logische Erklärung. Die Technik, das Design, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Denn ich liebe Science Fiction Literatur, wo der Autor sich auch auf die Details konzentriert und nicht nur auf die Handlung, denn genau diese Zukunftswissenschaft macht für mich das Genre aus. Und das ist Andy Weir sehr gut gelungen.

Mir hat der Roman, bis auf einige Schwächen bei der Protagonistin sehr gut gefallen. Dazu zählt auch die Sprecherin Gabrielle Pietermann, die sehr gut zur aufbrausenden Protagonistin passte. Pietermann betonte sie sehr gut, ohne zu übertreiben.