Rezension

Sehr komplex.

The Bone Season - Die Träumerin - Samantha Shannon

The Bone Season - Die Träumerin
von Samantha Shannon

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Sie ist stark, sie ist schnell, und sie kann etwas, was sonst niemand kann: die Gedanken anderer auskundschaften. In einer Welt, in der Freiheit verachtet und Träume verboten sind, wächst die junge Paige zu einer Kämpferin heran. Doch dann wird sie erwischt und in eine geheime Stadt verschleppt, in der ein fremdes Volk herrscht, die Rephaim. Dort trifft sie Arcturus, den jungen Rephait mit den goldenen Augen. Er ist das schönste und unheimlichste Wesen, das sie je gesehen hat. Seine Gedanken sind ihr ein Rätsel. Und ausgerechnet ihm soll Paige von nun an als Sklavin dienen …

Meinung:
Paige ist ein ganz wunderbarer Charakter. Ich mag Bücher mit starken, weiblichen Hauptprotagonisten sowieso sehr gerne. 
Der Aufbau der dystopischen Welt ist der Autorin gut gelungen. Das Syndikat in London und der spätere Handlungsstrang in Oxford wurden sehr detailliert und bildlich geschildert. So manches Mal hat man bei Dystopien das Gefühl, Elemente wiederzukennen. Und ausnahmsweise ging es mir bei diesem Buch einmal nicht so.
Aber es hat für meinen Geschmack viel zu lange gedauert, dass sich richtige Spannung aufbaute. Also die Spannung, die mich an ein Buch fesselt. Es ist viel passiert, Spannung war auch vorhanden. Nur einfach nicht genug. Erst nach knapp der Hälfte des Buches fing meiner Meinung nach der Spannungsbogen erst richtig an.
Anfangs legte ich das Buch mit längeren Pausen aus der Hand. Großer Fehler!
Schwups, war ich wieder aus der Handlung raus und übersprang genervt ein bis zwei Passagen. Dann habe ich mich jedoch zusammengerissen und das Buch in einem Wisch durchgelesen. Was die beste Variante ist! 
Da das Buch eine gewisse Komplexität aufweist, kann es sehr schnell gehen, dass man sich in der Handlung nicht mehr zurechtfindet.
Es fällt eben auf keinen Fall in die Kategorie "leichte Kost". Gerettet hat mich zwischendurch das Glossar am Ende, da ich mit den unterschiedlichen Wesen teilweise sehr durcheinander kam. Meckern auf hohem Niveau: Ich hätte es jedoch etwas besser gefunden, die Übersicht der unterschiedlichen Kasten und den Stadtplan auch in den hinteren Teil des Buches zu packen. Somit habe ich immer nach hinten geblättert, um dann wieder nach vorne zu blättern, wollte ich etwas über die Kasten erfahren.
Was ich jedoch ganz toll fand, waren die Sprünge in Paiges Vergangenheit. Somit stellten sich immer mehr Fragen, die noch nicht alle beantwortet wurden. Auch hat man als Leser sehr viel Freiraum für Spekulationen, da die Geschichte so geschrieben ist, dass man immer nur das Nötigste erfährt. Stellenweise ärgerlich, aber wirkungsvoll, da ich den zweiten Band kaum erwarten kann! :)
Das Cover finde ich nach Beenden des Buches gut. Zumindest einen Ticken besser als das der Originalausgabe.

Von daher 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die sich mit Tee ins Bett oder aufs Sofa kuscheln wollen und den Rest der Welt für eine Weile ausschalten.