Rezension

...sehr komplexe Geschichte im alten Venedig...

Das Mädchen, das den Himmel berührte - Luca Di Fulvio

Das Mädchen, das den Himmel berührte
von Luca Di Fulvio

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wie wird ein junger Tagedieb, der seine Kindheit in einer Höhle verbrachte, zu einem glühenden Verfechter der Freiheit? Wie wird ein jüdischer Überlebenskünstler zu einem anerkannten Arzt? Und wie wird ein Mädchen mit einem schweren Schicksal zu einer Aufsehen erregenden Modeschöpferin?

Die Antwort liegt in Venedig. Denn dort, im Labyrinth der Gassen und Kanäle der geheimnisvollsten Lagune Europas, zwischen der Pracht San Marcos und dem Elend der Spelunken von Rialto, findet sich das gesamte Panorama des Lebens...

Eine atemberaubende Geschichte von kühnen Lebensträumen - und von einer Liebe über alle Grenzen hinweg.

(Klappentext)

 

Dieses Werk von Luca Di Fulvio ist super komplex, die Charaktere sind super ausgearbeitet und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und hatte auch schnell einige ins Herz geschlossen, andere dafür weniger. Etwas schwierig fand ich anfangs die ganzen italienischen Straßennamen auseinander zu halten und auch mit den ein oder anderen Namen ging es mir anfangs ähnlich.

Es ist toll mitzuerleben, wie aus der erst noch relativ unschuldigen Schwärmerei zwischen Mercurio und Giuditta, bald eine richtige Beziehung wird mit all ihren Höhen und Tiefen. Oder auch wie aus dem Mädchen Benedetta eine hasserfüllte junge Frau wird. Und ich muss zugeben, dass ich Angst um Mercurio hatte, je näher Shimmon ihm kam.

 

Aber so gut ich die ganze Geschichte auch fand, den Schreibstil des Autors, der mich schon in seinem ersten Buch fasziniert hatte, die einzelnen Personen und die Beschreibung der verschiedenen Orte, ich muss leider sagen, dass ich trotz allem zwei Anläufe für dieses Buch brauchte. Beim ersten Mal konnte es mich einfach nicht fesseln, ich musste mich aufraffen, um überhaupt noch ein paar weitere Seiten zu lesen. Und da verliere ich dann den Spaß an einem Buch. Also habe ich schweren Herzens das Buch auf Seite gelegt, mit dem Versprechen an mich, es irgendwann weiterzulesen. Das habe ich getan, auch wenn zwischen diesen beiden Zeitpunkten fast ein Jahr vergangen ist. Ich habe das Kapitel, das ich zuerst als letztes gelesen habe, widerholt und schnell war ich wieder drin in der Geschichte, in Venedig. Im Nachhinein war es gut, dass ich einen zweiten Anlauf brauchte, denn so konnte ich die restlichen Seiten genießen und mich nicht durchquälen. Aber allein die Tatsache, dass ich es nicht in einem Rutsch lesen konnte, zwingt mich quasi dazu nur 3,5 Sterne zu vergeben.

 

Mein Fazit: Zum richtigen Zeitpunkt gelesen, eine schöne, authentische Geschichte, voller Liebe, aber auch Grausamkeiten, im alten Venedig.