Rezension

Sehr komplexer Kriminalroman

Sechs mal zwei
von Arne Dahl

Bewertet mit 5 Sternen

Broschiert: 398 Seiten
Verlag: Piper (1. September 2017)
ISBN-13: 978-3492058117
Originaltitel: Hinterlands
Preis: 16,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr komplexer Kriminalroman

Inhalt:
Der ehemalige Polizist Sam Berger und die ehemalige Geheimdienstmitarbeiterin Molly Blom sind auf der Flucht. Als Sams Kollegin Deer aka Desiré Rosenkvist einen seltsamen Brief erhält, in dem eine als Querulantin bekannte Frau Insiderwissen offenbart, bittet sie Sam und Molly, sich inoffiziell darum zu kümmern. Denn Deer ist angewiesen worden, offiziell nichts zu unternehmen. An der angegebenen Adresse erwartet das Ermittlerteam eine böse Überraschung …

Meine Meinung:
„Sechs mal zwei“ ist der 2. Band der Reihe um Sam Berger und Molly Blom. Die Rahmenhandlung des 1. Bandes wird hier fortgeführt, spielt aber nur eine geringe Rolle. Es ist natürlich immer besser, wenn man mit dem 1. Band in eine Reihe einsteigt, doch ist es hier nicht unbedingt notwendig. Es ist allerdings nicht sinnvoll, zuerst den 2. und dann den 1. Band zu lesen, da im 2. Band Details aus dem 1. Band verraten werden.

Arne Dahl verlangt den Lesenden einiges ab. Der Einstieg ist in gewisser Weise verwirrend, da die beschriebenen Szenen sich nicht klar einordnen lassen. Hier hilft es, einfach drauf los zu lesen und es auf sich zukommen zu lassen. Nach und nach klärt sich dann alles und die einzelnen Puzzlesteinchen fallen an den richtigen Platz. Ich kann verstehen, dass manche Lesenden damit Probleme haben und lieber gleich alles verstehen wollen. Mir persönlich gefällt Arne Dahls Erzählweise aber sehr gut. So kann man wild mit spekulieren. Außerdem verbirgt sich quasi auch hinter jeder Sequenz, die sich nicht auf den ersten Blick offenbart, eine Überraschung. Mehr als einmal musste ich daher meine Vermutungen revidieren und in eine ganz andere Richtung denken. Konzentriertes Lesen ist nötig, um keine Details zu verpassen und schließlich alles richtig zusammensetzen zu können.

Sam und Molly bekommen es mit einer unglaublich kalten und psychisch gestörten Person zu tun, die ihnen scheinbar immer einen Schritt voraus ist. Ihre Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass sie sich eigentlich vor der Polizei und dem Geheimdienst verstecken müssen, da sie im Zusammenhang mit einem Ereignis aus dem 1. Band gesucht werden. Außerdem kann Sam Molly nicht hundertprozentig vertrauen. Zu viel ist zwischen ihnen passiert. Dies alles erhöht die Spannung noch, die sowieso schon da ist.

Besonders gelungen sind auch die Beschreibungen der verschneiten Landschaft Lapplands. Hier wird man von der düsteren schwedischen Winteratmosphäre total gebannt und man wundert sich nicht, dass sie eine so kaltblütige Psyche hervorbringen kann.

Fazit:
Mir hat wie schon der 1. Band der Reihe auch der 2. ausgesprochen gut gefallen. Die Handlung ist rasant, spannend und nicht leicht zu durchschauen. Immer wieder erwartet die Lesenden eine neue überraschende Wende.

Die Reihe:
1. Sieben minus eins
2. Sechs mal zwei

★★★★★

Herzlichen Dank an den Piper Verlag, der mir ein Exemplar dieses Buches zur Rezension zuschickte.