Rezension

Sehr langatmig

Mädchen Nr. 6 - Kate Brady

Mädchen Nr. 6
von Kate Brady

An sich ist die Geschichte sehr gut gestaltet, die Charaktere haben Tiefe und es ist auch nicht vorhersehbar, was passieren wird. Dennoch bin ich mit diesem Buch einfach nicht warm geworden.
Ich fand die Polizistin einfach unsympathisch, konnte mich nicht in sie hineinversetzen. Deshalb fiel es mir auch schwer, ihre Handlungen nachzuvollziehen.
Generell hatte ich auch oft das Gefühl, dass die inneren Monologe sich einfach im Kreis drehen, ständig ging es um das Gleiche. An vielen Stellen würde man die Person am liebsten bei der Schulter packen und einmal ordentlich durchrütteln, um ihre Augen für das Offensichtliche zu öffnen.

Zur Verteidigung muss ich aber auch anbringen, dass alles sehr liebevoll gestaltet ist und auch glaubhaft. in Die Autorin beweist mit diesem Werk ihre Liebe zum Detail. An der Geschichte an sich kann ich auch nichts aussetzen, es bleibt bis zur letzten Seite spannend und ungewiss. Durch die vielen Perspektivenwechsel bemüht sich die Autorin auch, dem Leser alle ihre Figuren näher zu bringen. Selbst in den Mörder darf der Leser sich bisweilen hineinversetzen (auch wenn ich meine Probleme damit hatte).

Alles in allem würde ich sagen, dass dieses Buch wahrscheinlich eher für Thriller Liebhaber geschrieben wurde. Eine wohldurchdachte Geschichte, die jeden Spannungsliebhaber bis zur letzten Sekunde fesselt.
Mir persönlich hat einfach ein kleiner Funke gefehlt. Es lief kein kleiner Film in meinem Kopf ab, nichts. Dieses Buch war wohl leider einfach nicht für mich geschaffen.