Sehr lange sehr gut, aber nicht immer
Das Buch ist der erste Band einer neuen Liebesromanreihe (Taste of love) der bekannten Autorin. Und ich muss gestehen, dass ich schnell gemerkt habe, dass Poppy J Anderson nicht umsonst so oft gekauft wird. Ihre Charaktere sind rund, die Geschichte keinesfalls oberflächlich und es wird auch keine Haudrauf-Methode verwendet. Die Figuren entwickeln sich gemächlich und einfach stimmig. Auch ihre Gefühle sind nicht von einem Moment auf den anderen da, sondern entwickeln sich. Und das finde ich wirklich sehr gut!
Der Stil ist darum auch nicht kitschig, sondern schafft viel Atmosphäre und zeigt das große Ganze. Für Drew und Brooke sind ihre Gefühle nicht alles, es geht um mehr. Um Familie und Vertrauen, um Träume und auch um das Geschäft. Diese Vielschichtigkeit mochte ich beim Lesen sehr. Flüssig und fesselnd ist der Text, macht Spaß und belästigt nicht mit verromantisierten Klischees.
Und mein Wunsch nach Kulinaristik wurde erhört. Es gibt wirklich wunderbare Gerichte im Buch, die richtig Hunger machen. Kleine Tipps, die zwischen den Beiden Köchen hin und her geworfen werden und im Alltag anwendbar sind. Und eine Erotik des Genusses, denn sehr viel passiert hier über das Essen. Lebensfreude, aber auch Erregung. Das hat mir gut gefallen und ich hätte am liebsten alles nachgekocht!
Ausgerechnet der Ausgang des Buches hat mir dann etwas auf den Magen geschlagen. Und hier wird es nicht leicht, zu erklären warum, ohne viel zu verraten. Gerade im entscheidenden Moment wird es dann doch Klischeehaft und die Frische geht verloren. Aus meiner Sicht fallen zum Schluss die Figuren auch irgendwie aus dem Rahmen. Kurzzeitig, aber doch so, dass es mich gestört hat. Der sehr gute Stil und die Tiefe des Buches machen viel davon wett, aber leider nicht alles.