Rezension

sehr langsam erzählt

Kaiserstuhl -

Kaiserstuhl
von Brigitte Glaser

Das Buch vermischt mehrere Handlungsstränge miteinander. Es ist eine Liebesgeschichte, eine Familiengeschichte über das Erwachsenwerden und das Treffen der eigenen Entscheidungen und dem Leben damit. Das alles ist eingebettet in die Suche nach einer verschollenen Flasche Champagner, die Liebe zum Kino und dem schriftlichen Besiegeln der Deutsch-Französischen
Freundschaft.

Die Handlung spielt in den Jahren 1962/1963 mit unterschiedlichen Rückblenden in den zweiten Weltkrieg. Ort der Handlung ist die deutsch-französische Grenzregion um das Elsas und den Schwarzwald mit Straßburg und Freiburg im Mittelpunkt.
Paul, der das Kino liebt, ist ein Elsässer der für die Französische Armee unter Charles de Gaulle gekämpft hat und der seit einer großen Enttäuschung nach dem Sinn und Ziel des Lebens sucht. Sein Widerpart ist Henny; sie steht zwar fest im Leben als Unternehmerin, aber sie wird geplagt von Schuldgefühlen. Ihre Schwiegermutter Kätter kann nur schwer ihre Gefühle zeigen – aber sympathisch macht sie, dass sie doch noch Schneebälle werfen kann. Kaspar sucht noch den richtigen Platz im Leben. Er teilt mit Paul die Liebe zum Kino und stellt sich seiner Vergangenheit und findet dabei seine Zukunft. Die Schurken in dem Buch (Dobler und Rohl) sind sehr blass und dienen nur als Beiwerk um der Geschichte ein wenig Dramatik zu geben.
Für mich die interessanteste Gestalt ist die Widerstandskämpferin Frou-Frou, die die Deutsch-Französische Freundschaft schon seit langem lebt, obwohl sei von den Nazis unsagbares Leid erfahren hat.

Das Ende des Romans ist durchaus offen gestaltet. Es überlässt den Leser sich den weiteren Lebensweg der Protagonisten auszumalen und vorzustellen. Es hat kein definitives klares Ende bei dem alle Fragen geklärt sind und man muss sich erst daran gewöhnen, dass es so ist.
Ich habe schon nachgeschaut, ob es nicht einen Epilog gibt. Aber mit ein wenig Abstand ist es durchaus sinnvoll nicht alles auf den Punkt zu bringen und der Fantasie noch ein wenig mehr Raum zu lassen.

Das Buch ist relativ einfach zu lesen. Am Anfang haben mich die französischen Worte und Sätze gestört, die ich nicht verstanden habe. Aber tatsächlich ist es so, dass sich die Übersetzung aus dem
Sinn ergibt.

Die Erzählweise fand ich ein wenig langatmig.