Rezension

Sehr lesenswert!

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
von Robin Sloan

Bewertet mit 4 Sternen

Schon sehr lange wollte ich Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra lesen – ich liebe Bücher über Bücher einfach. Angefangen bei Die Seiten der Welt, Die Stadt der träumenden Bücher, Die unendliche Geschichte, Die Bibliothek der Schatten, Blätterrauschen, Ein Buchladen zum Verlieben, Die Widerspenstigkeit des Glücks, Tintenherz – bishin zum Klassiker Der Schatten des Windes. Ich habe sie alle verschlungen. Diesen Monat ist Die sonderbare Buchhandlung als Taschenbuch erschienen und durch das Bloggerportal habe ich die Möglichkeit erhalten, es euch vorzustellen (und endlich zu lesen).

Allgemeines:

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra ist als gebundenes Buch im Jahr 2014 bei Blessing erschienen. Im September diesen Jahres wurde dann die 429 Seiten starke Taschenbuchausgabe inklusive der Kurzgeschichte Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra, in der es um die Vorgeschichte des sonderbaren Buchhandlung und ihres Besitzers geht, bei Heyne veröffentlicht. Normalerweise findet ihr diese Kurzgeschichte nur als Ebook, das ist also wirklich ein toller Zusatz. Auf dem Cover des Taschenbuchs sind Bücherregale abgebildet, die den Titel einrahmen. Wer ganz genau hinschaut, entdeckt auch so etwas wie einen Reader – auf jeden Fall ein technisches Gerät mit einem blau leuchtenden Bildschirm. Das verwendete Blau wird in der Farbe des Autorennamens aufgegriffen. Insgesamt ein sehr gut durchdachtes und einfach stimmiges Cover. Als Buchliebhaber bin ich durch das Cover direkt aufmerksam geworden und wollte das Buch gerne lesen.

Inhalt:

“Clay Jannon ist eigentlich Webdesigner, doch die Rezession hat ihn seinen Job gekostet. So führt ihn eine Stellenanzeige in die durchgehend geöffnete Buchhandlung von Mr. Penumbra. Clay merkt bald, dass dies keine gewöhnliche Buchhandlung ist und hier irgendetwas nicht stimmt. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Zusammen mit zwei Freunden macht er sich daran, dieses Geheimnis zu lüften.” (Bloggerportal)

Meine Meinung:

Sloan lässt einen direkt in die Buchwelt eintauchen. Sloan ist originell. Solan verwendet seine ganz eigene Sprache.

“Ihr Heim ist der Bau eines bibliophilen Hobbits – niedrig, eng und vollgestopft mit Büchern. Es ist klein, aber nicht ungemütlich; es riecht stark nach Zimt und ein kleines bisschen nach Hasch.” (S. 129)

Er beschreibt alles sehr detalliert und setzt dabei unermüdlich Verweise auf literarische Dinge, Filme oder (teilweise nicht) existente Bücher ein. Er hebt besonders die Drachenliedchroniken von Clark Moffat hervor. Es hätte mich umgehauen, wenn diese Bücher auch in der Realität existieren würden, aber leider sind sie Fiktion. Auch vor dem Einsatz von Fremdwörtern schreckt er nicht zurück. So manches Mal habe ich mich (als Germanistikstudentin) gefragt, was einzelne Wörter ganz genau bedeuten. Durch den Zusammenhang lässt sich aber alles erschließen. Wenn eine Abkürzung einmal erklärt ist, setzt Sloan sie als bekannt voraus. Kurz gesagt: Dieses Buch erfordert einen aufmerksamen Leser. Für mich ist das positiv zu werten, ich mag Bücher, die auch einen gewissen literarischen Anspruch an den Leser stellen und nicht nur vor sich hintröpfeln. Zum Ende hin ist eine Sache passiert, die mir nicht wirklich gefallen hat. Euch das zu verraten, würde aber einen großen Spoiler bedeuten. Aber dieses Ereigniss im Handlungsverlauf ist dafür verantwortlich, dass Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra nur 4 von 5 Herzen von mir bekommt.

Diese Rezension beschäftigt sich vor allem mit dem hauptsächlichen Buch. Aber auch die Kurzgeschichte, die sich an den Roman anschließt, ist wirklich lesenswert. Als Leser erfahren wir dort einiges darüber, wie Penumbra und ein anderer Protagonist sich begegneten und wie Penumbra den Buchladen fand.

Fazit:

“In der durchgehend geöffneten Buchhandlung Penumbra gehen merkwürdige Dinge vor sich.” (S. 76) Lest selbst!