Rezension

Sehr lesenswert und außergewöhnlich gut!

Solange ich in deinem Herzen bin - S. D. Robertson

Solange ich in deinem Herzen bin
von S. D. Robertson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

„Ich werde dich nie verlassen!“ Ein Schwur der schnell einmal gebrochen werden kann. Dies muss Will auf drastische Weise feststellen, als er bei einem schweren Verkehrsunfall verstirbt und sein Versprechen gegenüber seiner kleinen Tochter Ella nicht mehr einhalten kann.

Doch auch selbst der Tod hindert ihn nicht daran dieses Versprechen doch zu halten, jedoch sind die Bedingungen erheblich erschwert. Will erhält eine letzte Chance seiner Tochter Ella Lebewohl zu sagen und ihr zu zeigen, dass sie nie allein sein wird…

Meine Meinung:

Bücher die tiefsinnig, traurig und doch humorvoll sind, haben eine besondere Gabe, wie ich finde, denn sie regen einen, wenn auch ungewollt, zum Nachdenken an. So ist es auch hier.

Während des Lesens musste ich nicht nur oft gegen die Tränen ankämpfen oder mir ein schmunzeln verkneifen, sondern habe ich auch selbst darüber nachdenken müssen, wie schnell man solch ein Versprechen ausspricht und wie ich mich verhalten würde, wenn ich die selbe Chance bekäme wie will. Klar ist es schwer sich in solch eine Situation hinein zu denken, denn man verweilt ja noch als Mensch auf Erden und nicht als Seele. Aber die Gedankengänge, die sich mir boten gingen in vielerlei Richtungen und waren auf angenehme Art echt interessant.

Als Will bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt, muss er mit ansehen wie die Rettungskräfte um sein Leben kämpfen. Nicht das dies schon dramatisch genug ist, denn er entsinnt sich auch an ein Versprechen, welches er seiner Tochter gegeben hat und nun nicht mehr umsetzen kann. Ein traurig schöner Kampf gegen das Unsichtbar sein und erhört werden beginnt. Will ist ein sehr sympathischer Charakter, den man sofort seine verzweifelten Versuche, die Aufmerksamkeit seiner Tochter zu erhaschen, unter die Arme greifen möchte und der einen schnell mit Charme und brillanten Ideen um den Finger wickelt. Durch den Zeitdruck der entsteht als er eine Frist gesetzt bekommt bis wann er sich entschieden haben muss in welche Richtung sein weiteres Leben gehen soll, nahm die Handlung eine interessante Wendung und war bis zum Ende hin recht offen gestaltet.

Voll und ganz konnte ich mich auf Will´s Geschichte einlassen, auch wenn mir das Drumherum manchmal zu übertrieben vorkam. Aber wie bei allem, sind genau die Nebenaktivitäten das was am Ende die Geschichte ausmacht. Leider war mir die Bindung zwischen Tochter und Vater an manchen Dingen zu unglaubwürdig gestaltet, es bröckelte an manchen Ecken und ich kaufte ihnen nicht immer die heile Welt so ab.

Das Ende war mir etwas zu enttäuschend. All das was der Autor mit viel Liebe zum Detail aufgebaut hat, verpuffte und es kam nicht zu dem Abschluss den ich mir während der Handlung erhofft habe. Der „Ah“-Effekt bliebt leider auf der Strecke.

Der Schreibstil ist wirklich toll. Er lädt den Leser auf einen emotionalen und humorvollen Weg durch die Handlung mit, lässt sich locker dahin lesen und bleibt auch in den Gedanken hängen.

Fazit:

Auch wenn es ein paar Dinge gibt, die ich am Ende nicht so berauschend empfand, so konnte mich der Autor mit seinem Buch auf emotionale und humorvolle Art abholen und bewirkte nicht nur, dass ich selbst über manche Dinge, die man im Leben tut oder auch sagt, nachdachte, sondern vor allem berührte sie mich auf eine angenehmen Weise und lies mich eine sehr bewegende Geschichte erleben.

Sehr lesenswert und außergewöhnlich gut!