Rezension

Sehr liebevoll und berührend erzählt und mit Jodie Ahlborn top besetzt!

In der Nacht hör' ich die Sterne - Paola Peretti

In der Nacht hör' ich die Sterne
von Paola Peretti

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:
Mafalda, 9 Jahre jung, erfährt, dass sie in spätestens 6 Monaten aufgrund einer seltenen Augenkrankheit erblinden wird.
Ihr Sehvermögen verschlechtert sich zunehmend und sie muss Tag für Tag auf mehr Dinge verzichten, die sie bisher so gerne gemacht hat.
Zum Beispiel Fußball spielen, die Sterne zählen usw.
Nur im Kirschbaum auf dem Schulhof findet sie Trost und bei Estella, der Hausmeisterin, die Mafalda helfen möchte, ihr Schicksal zu meistern.

Meinung
Es handelt sich hier um eine ungekürzte Lesung des Debütromans von Paola Peretti.
Sie beschreibt mit sehr viel Feingefühl, wie es sein muss, wenn ein kleines 9jähriges Mädchen, plötzlich erfährt, dass es ziemlich schnell erblinden wird.
Mafalda wird bald alltägliche Dinge, nicht mehr so erkennen, wie sie es gewohnt ist.
Sie wird auf vieles verzichten müssen, das andere Kinder einfach so tun können.
Sie wird auf Gefahren im Alltag stoßen, die sie sonst nie beachten musste.
Auf eine unglaublich berührende Art und Weise ist es der Autorin gelungen, diese Geschichte glaubhaft zu beschreiben.
Von den ersten Minuten an habe ich Mafalda ins Herz geschlossen, mit ihr gelacht und gelitten, mich für sie gefreut und mit ihr geweint.
Die Autorin beschreibt ihre Charaktere mit Ecken und Kanten, lässt sie sehr lebhaft und unterschiedlich wirken und vor allem Estella habe ich als zweite Person sehr schnell ins Herz geschlossen.
Obwohl sich Mafaldas Erkrankung wie ein roter Faden durch diese Geschichte zieht, bindet die Autorin auch weitere Nebenstränge mit ein, die diese Handlung noch unterhaltsamer, berührender und spannender machen.
Mit Jodie Ahlborn als Hörbuchsprecherin, ist diese Lesung perfekt besetzt.
Denn die Sprecherin verfügt über eine junge, dynamisch klingende Stimme, die absolut zum Alter und der Lebhaftigkeit der kleinen Mafalda passt.
Gleichzeitig gelingt es Jodie Ahlborn allerdings auch, die anderen Personen, ob männlich oder weiblich, sehr unterschiedlich darzustellen.
Eine wahre Freude war es zum Beispiel, wenn sie den rumänischen Akzent von Estella imitierte.
Mit einer Laufzeit von etwa 4 Stunden ist der Roman zwar recht kurz, dennoch finde ich, dass er aufgrund der Botschaft, die dieser Roman vermittelt, man auch von einer recht tiefsinnigen Geschichte sprechen kann.
Die Autorin beruft sich hier zum Beispiel auf „Der kleine Prinz“ und letztendlich vermittelt ihre Geschichte die Aussage, dass man, egal wie dunkel es um einen wird, man niemals aufgeben, sondern statt dessen herausfinden sollte, was wirklich wichtig ist.

Fazit
„In der Nacht hör ich die Sterne“ hat mich mit seiner wunderbaren, tapferen und mutigen Protagonistin so richtig berühren können. Ich hatte von den ersten Minuten an, das Gefühl, mich mit Leichtigkeit in die Hauptfigur hineinversetzen zu können.
Möglicherweise, weil die Autorin selbst weiß, wie es ist, das Augenlicht zu verlieren?
Für mich wurde dieser Roman zu einer bewegenden aber auch unterhaltsamen Geschichte, die Mut machen und zum Nachdenken anregen kann.