Sehr mitnehmend und das eigene Leben berührend
Bewertet mit 5 Sternen
Ich bin an "Ein ganzes halbes Jahr" ohne besondere Erwartungen und Gedanken rangegangen, lediglich der leise Verdacht genügend Taschentücher dabeihaben zu müssen war vorhanden. Ich habe das Buch in 1,5 Tagen durchgelesen, denn nach den ersten 80 Seiten war an ein Weglegen des Buches nicht mehr zu denken.
Jojo Moyes hat mit Lou einen absolut liebenswerten Charakter geschaffen, wobei ich mir von Anfang an mehr für sie gewünscht habe. Und Lou macht während des Buches auch eine erstaunliche Veränderung und Entwicklung durch. Will hingegen ist ein Charakter über den man sich manches Mal ärgern konnte, aber wenn man das Leben eines Tetraplegikers führt, weiß ich nicht wie ich wäre. Das Leben mit seiner Verletzung wird einem unheimlich nahegebracht und auch das Thema Sterbehilfe. Dabei werden alle Seiten beleuchtet und man kommt sehr ins Nachdenken und muss vorschnelle Urteile über den Wunsch zu sterben abwägen.
Doch neben diesen wirklich schweren Themen, entwickelt sich eine wunderschöne Liebesgeschichte, in welcher man als Leser voll involviert ist. Die Geschichte spielt überwiegend aus Lous Sicht und man kann unglaublich gut mit ihr mitfühlen. Aber auch Wills Entwicklung ist beachtlich und man ist sehr nahe dabei, ich habe unglaublichen Respekt vor ihm und seinem Charakter im Gesamten. Ebenso gibt es viele Momente zum Lächeln dabei.
Aber irgendwann geht jedes Buch zu Ende und hier war es besonders schwer, es zeichnete sich das Unabänderliche ab. Es graute mich förmlich zum Teil weiterzulesen, zu gerne hätte ich für dieses Paar die Zeit angehalten. Es blieb eine unglaubliche Trauer am Ende und das Nachdenken über das eigene Leben und das Leben was man hat vor allem zu leben. Es hat mich kein Buch bisher so mitgenommen, ich nehme es immer wieder in die Hand und denke über die Geschichte nach. Aber man sollte es unbedingt lesen, auch wenn es so unsagbar traurig ist.