Rezension

Sehr nachdenklich machende Geschichte

Das Barackenmädchen - Peter Mainka

Das Barackenmädchen
von Peter Mainka

Bewertet mit 5 Sternen

Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

An ihrem 90. Geburtstag beschließt die Protagonistin über die dunkelste Zeit in ihrem Leben zu berichten.
Bisher hatte sie die Ereignisse tief in ihrem Herzen verschlossen und war nicht fähig, darüber zu sprechen.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie mit ihrer Familie in Brünn, einer Stadt in der heutigen tschechischen Republik. Dort war man nicht gut auf sie zu sprechen, da die Bevölkerung immer noch darunter litt, was die Nazis dort angerichtet hatten.
Als der Vater verhaftet wird, begibt sich die Familie auf die Flucht.
Für die Protagonistin Helene ist es am schlimmsten ,Jan ,ihre erste große Liebe zurücklassen zu müssen.
Eine schreckliche Zeit beginnt, in welcher sie öfter voneinander getrennt werden und unsägliches Leid erdulden müssen.
Meine Meinung: 

In schonungsloser Offenheit berichtet der Autor vom Schicksal einer Familie, die stellvertretend für viele andere Familien dasteht.
Ihre monatelange Flucht ,der tägliche Kampf ums Überleben,der Mangel an den elementarsten Dingen des Lebens wurden so eindringlich geschildert ,dass ich beim Lesen öfter einen dicken Kloß im Hals hatte.
Auch wenn bei der tschechischen und österreichischen Bevölkerung, der Hass auf die Deutschen ,welche soviel Leid über sie gebracht hatten, noch sehr groß war, fanden sich trotzdem immer wieder Menschen, die ihnen geholfen haben.
Andererseits gab es natürlich auch Gefahr für Leib und Leben,der besonders die Frauen ausgesetzt waren. 
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich konnte mir die einzelnen Personen, dank der guten Beschreibung, sehr gut vorstellen.

Fazit: 

Ein Buch was mich sehr nachdenklich zurück lässt und bestimmt noch etwas nachwirken wird.